Motorsport

Das Comeback, das keines war


«Schumi»: Rückkehr scheitert an Nackenschmerzen

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Lange hat er es nicht ausgehalten als «Formel-1-Rentner»: Kein Geringerer als Michael Schumacher wollte für den verunglückten Ferrari-Piloten Felipe Massa einspringen: «Ich kann diese Situation, in der Ferrari jetzt steckt, nicht ignorieren. Als Wettkämpfer, der ich immer gewesen bin, freue ich mich auf die Herausforderung.» Es kam anders: Massive Nackenschmerzen nach einem Motorradunfall verhinderten eine Rückkehr, die zweifellos das Comeback des Jahres gewesen wäre. Die Vernunft siegte über den Ehrgeiz. Und das war – in…

Mit Lust und Laune ins Milliardengrab


Beispiel Spa-Francorchamps: Wie sich Rennstrecken-Betreiber für einen Auftritt der Formel 1 bereitwillig die Daumenschrauben anlegen lassen

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Die «Abbaye de Stavelot» in den belgischen Ardennen ist ein beschaulicher Ort der Ruhe, Einkehr und Besinnlichkeit. Gelegen in einer waldreichen, hügeligen und größtenteils fast unzugänglichen Region in Europas Mitte, die zu den unseligen Zeiten des Zweiten Weltkriegs teils unbarmherzige Schlachten gesehen hat. Die Überreste der Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert gehören zu den größten archäologischen Kostbarkeiten Walloniens. Der Alltag in der Abtei umfasst heute aber auch viele Ausstellungen mit ständig wechselnden Themen. Sicherlich ungewöhnlich für einen Ort klerikaler Besinnung, aber wenig verwunderlich, wenn man die Lage zwischen den Städten Malmedy, Stavelot und Spa bedenkt, ist das in der Abtei untergebrachte Museum der Rennstrecke von Spa-Francorchamps, dem Schauplatz des «Großen Preises von Belgien» der Formel 1.

Die Ardennen-Achterbahn mit ihren weltbekannten Passagen wie «Blanchimont», «Eau Rouge» oder «La Source» gehört ganz sicher zu den schwierigsten und fahrerisch anspruchsvollsten Rennstrecken auf der ganzen Welt. Michael Schumacher hat sie einmal in einem Anflug von Pathos als «mein Wohnzimmer» bezeichnet. In den majestätischen, hohen Kellergewölben der Abtei erzählt dieses Museum die einzigartige Geschichte von Spa-Francorchamps. Immer wieder neue Rennfahrzeuge aus verschiedenen Epochen, noch nie veröffentlichtes Bildmaterial, und der persönliche Werdegang von Pionieren des Motorsports…

Geadelt nicht nur von der Queen: Sir Stirling Moss


Britische Rennfahrer-Legende wird 80 Jahre

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Personen, die sich um das englische Empire verdient gemacht haben, adelt «Her Majesty Elizabeth II.» in der Regel durch einen wohlklingenden Titel, der die Royals zumindest finanziell nicht aus der Bahn wirft. Was sind schon drei Buchstaben gegen einen teuren Landsitz in den schottischen Highlands. Demzufolge blieben sowohl Beatle Paul McCartney wie auch Alf Ramsey, der Englands Fußballer 1966 zu Weltmeister-Ehren geführt hatte, eine Art persönlicher Buckingham-Palace zwar verwehrt, stattdessen dürfen sie sich aufgrund ihrer Meriten nun mit dem Adelstitel «Sir» schmücken.

Eine Auszeichnung, mit der das Haus Windsor nicht eben hausieren geht. Auch nicht bei verdienten Sportsleuten. Wenn dann jemand derlei geadelt wird, obwohl er es in seiner Sportart nie zum Champion gebracht hat, dann steht dahinter schon eine ganz bemerkenswerte Persönlichkeit und eine ebensolche Geschichte: Sir Stirling Moss, der «wahrscheinlich beste Rennfahrer der Welt, der nie Weltmeister wurde», feiert am 17. September dieses Jahres seinen 80. Geburtstag. «Der beste Fahrer, der nie Weltmeister wurde» War…

Völlig verrückt – oder richtige Helden?


Zwei Jubiläen prägen das Motorsport-Jahr 2009

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«Aus diesem Auto kann man ja regelrecht herausfallen. Diese Kerle damals müssen völlig verrückt gewesen sein.» Kunstpause. «Oder Helden, richtige Helden.» Der das sagt, ist 24 Jahre alt und absolviert soeben einen seiner vielen PR-(Pflicht-)Termine als amtierender Formel-1-Weltmeister.

Lewis Hamilton hat Karriere gemacht im Zeitalter von ABS und Airbag, von Navi und Notebook. Nun sitzt er in einem jener Fahrzeuge, die zwischen 1934 und 1955 Motorsport-Geschichte geschrieben haben und aus einem ganz anderen Zeitalter zu kommen scheinen. «Silberpfeile» nannte man sie, wegen der aluminiumfarbenen Karosserie. Aufrecht und im rechten Winkel saßen die Abenteurer jener Tage im Fahrzeug. «Schutz» bot allenfalls ein dunkles Loch auf beiden Seiten. Muskelkraft statt elektronischer Lenkhilfe, und dass da…

Es geht um die Rechte von Millionen Autofahrern


Interview mit Rallye-Legende Ari Vatanen

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In seiner finnischen Heimat ist er ähnlich populär wie hierzulande Walter Röhrl. Ari Vatanen (57) war – und ist vermutlich – immer noch ein Alleskönner in Rallye-Fahrzeugen. Er wurde 1981 auf einem Ford Escort Rallye-Weltmeister, gewann in Rekordzeit das schwierigste Bergrennen der Welt hinauf auf den Pikes Peak und siegte viermal bei der Wüstenrallye «Dakar». Seit 1999 gehört Vatanen dem Europäischen Parlament an. Im Juli dieses Jahres bestätigte er, dass er am 23. Oktober dieses Jahres als Nachfolger von Amtsinhaber Max Mosley für den Vorsitz im Weltautomobilverband FIA kandidieren wird. Für KÜS magazin sprach Jürgen C. Braun mit ihm am Rande des «Großen Preis von Deutschland» der Formel 1 auf dem Nürburgring.

Herr Vatanen, Sie haben vor wenigen Tagen bestätigt, dass Sie für den Vorstandsposten der FIA kandidieren werden. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen? Vatanen: Innerhalb der FIA sind Veränderungen notwendig geworden und ich glaube, dass ich die Voraussetzungen mitbringe, um diese Veränderungen herbeizuführen. Das ist keine direkte Kritik an den bisherigen Amtsinhaber, aber jede Organisation muss sich von Zeit zu Zeit selbst hinterfragen und neu orientieren. Dazu ist jetzt die Zeit gekommen. Was muss…

Der neue Nürburgring: Im Höllentempo rund um die Uhr


Mehr als 200 Millionen Euro wurden für die Zukunft der «schönsten Rennstrecke der Welt» verbaut – Erlebnisregion für die gesamte Familie

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Es geschah an einem Tag im Mai 1984: Fast acht Jahre nach dem fürchterlichen Feuer-Unfall Niki Laudas auf der 22,8 Kilometer langen Nordschleife des Nürburgrings wird die neue Grand-Prix-Strecke eröffnet. Von diesem Tag an gibt es quasi zwei Rennstrecken in der Eifel: Die alte, Ehrfurcht einflößende und Respekt gebietende Nordschleife aus dem Jahr 1927, die nicht mehr Formel 1-tauglich war und die neue, sichere, moderne Grand-Prix-Strecke. Genau ein viertel Jahrhundert sollte sie in dieser Form Bestand haben. Denn in diesem Jahr, 25 Jahre nach der Eröffnung des neuen Schauplatzes für «Schumi und seine Erben», darf am «Ring» schon wieder gefeiert werden. Wenn man es jedoch ganz genau nimmt, dann wurde bereits vor einem halben Jahr kräftig angestoßen: Denn ein halbes Jahr vor der geplanten Eröffnung wurde im November des vergangenen Jahres bereits Richtfest gefeiert. Richtfest nach altem Stil und Brauch für das Projekt Nürburgring 2009, für das rund 215 Millionen Euro investiert wurden.

Das quasi in die Natur implantierte Denkmal des Motorsports ist damit nach einer Bauzeit von etwas mehr als eineinhalb Jahren fit für die Anforderungen der Zukunft. Quasi mit der Zielüberquerung des Siegers aus dem Formel 1-Jahr 2007 wurden die Triebwerke der ersten Bagger und Baumaschinen angeworfen. Große Herausforderungen innerhalb eines recht kleinen Zeitfensters warteten, doch die Baustelle in der Vulkaneifel wuchs mehr und mehr zu einer Plattform für zukünftige Events und neue Besucherströme. Wenn in…

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