Motorsport

Im Temporausch (Teil 3)


Malcolm und Donald Campbell

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Woher kommt das unbändige Verlangen, der „schnellste Mensch der Welt“ zu sein? Welchen Ursprung hat dieser Kult, der die Menschen seit der Frühzeit des Automobils in Atem hält, bis in die Neuzeit? Warum fasziniert es so, wenn Rennpiloten, den Tod im Nacken, ihr Leben aufs Spiel setzen für die wilde Hatz nach dem Geschwindigkeitsrekord, der immer auch von erbitterten Duellen geprägt war? Wimpernschläge der Zeitgeschichte.

Haarsträubende Kopf-an-Kopf-Duelle Brooklands im Südosten Englands ist die älteste Rennstrecke der Welt. Sie hat bedeutende Rennen und große Fahrer erlebt, aber einer sticht heraus. Malcolm Campbell (1885-1948). Sein alter Holzschuppen, das Fahrerlager, steht noch, heute ist es Teil des Brooklands-Museums. Ab den 1920er Jahren hatte Malcolm Campbell hier, in der Wiege des Motorsports, seine Bluebirds entwickelt, gewaltige Tempomaschinen, wie sie die Welt zuvor noch nicht gesehen hatte. Hier lieferten sich seinerzeit vor allem zwei Fahrer…

GeKÜSster Grello siegt beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring


Zusammenarbeit weit über ein reines Motorsport-Sponsoring hinaus.

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Es war das kürzeste 24h-Rennen, das am Fuße der Nürburg bisher stattgefunden hat. Schon kurz nach dem Start wirbelte das Wetter das Klassement ordentlich durcheinander. Starke Regenfälle sorgten für reihenweise Rutschpartien, spektakuläre Unfälle und viele Führungswechsel im Starterfeld. Die Fahrer hatten alle Mühe, ihre Fahrzeuge bei diesen schwierigen Bedingungen auf der Strecke zu halten.

Gratulation an die gesamte Manthey-Truppe für diese geniale Teamleistung Starker Nebel machte sich bei einsetzender Dämmerung auf der Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Strecke breit. Auch wenn die Rennfahrer gut geschulte Reflexe haben: Wenn die Sicht gleich Null ist, kann es schnell gefährlich werden. Besonders, wenn zwischen stärkstem und schwächstem Teilnehmerfahrzeug über 400 PS Leistungsdifferenz herrschen. Ab Einbruch der Nacht war somit Stillstand für alle Teilnehmer angeordnet. Insgesamt für 14,5 Stunden schaltete deshalb die Ampel auf…

Im Temporausch (Teil 2)


Jenatzy vs. Chasseloup-Laubat

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Woher kommt das unbändige Verlangen, der „schnellste Mensch der Welt“ zu sein? Welchen Ursprung hat dieser Kult, der die Menschen seit der Frühzeit des Automobils in Atem hält, bis in die Neuzeit? Warum fasziniert es so, wenn Rennpiloten, den Tod im Nacken, ihr Leben aufs Spiel setzen für die wilde Hatz nach dem Geschwindigkeitsrekord, der immer auch von erbitterten Duellen geprägt war? Wimpernschläge der Zeitgeschichte.

Ein Getriebener Einen dieser »Geschwindigkeitsmenschen« nannte man den Roten Teufel: Camille Jenatzy, Jahrgang 1868, Spross eines bedeutenden belgischen Reifenfabrikanten, Rekordfahrer und der erste Mensch, der schneller als 100 Kilometer pro Stunde fuhr, vor mehr als 120 Jahren. Jenatzy ist ein Getriebener, schon in jungen Jahren, als er ein Ingenieurstudium absolviert. Er betreibt den damals populären Fahrradsport, aber das genügt ihm nicht. Ende der 1890er Jahre wendet er sich dem Bau von Elektrofahrzeugen zu. Es geht…

Die neue DTM startet


Der Coup des Gerhard Berger

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Am 18. Juni 2021 soll auf dem Traditionskurs im italienischen Monza die diesjährige Saison in der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) beginnen. An sieben Renn-Wochenenden mit komplett anderen Fahrzeugen. Denn die sogenannte Class-1-Ära ist seit dem vergangenen Jahr Geschichte. Stattdessen gehen jetzt Boliden nach dem FIA-GT3-Reglement an den Start. Mit Kundenteams statt mit Hersteller-Autos. Am Format soll sich jedoch nichts ändern: Es gibt Sprintrennen ohne Fahrerwechsel. Startberechtigt sind nur Fahrer mit einer A- oder B-Lizenz der FIA.

Mit dem unbeugsamen Glauben an die Funktionalität seines Netzwerks Die DTM ist nicht die einzige Serie, bei der GT3-Fahrzeuge im Mittelpunkt stehen. Deswegen herrscht vor dem Saisonauftakt auch noch etwas Skepsis. Aber dem Mann, der dies alles zu verantworten hat, werden auch jede Menge Daumen gedrückt für sein Projekt. Dass es überhaupt so weit kommt, ist vor allem das Verdienst von Gerhard Berger. Der DTM-Boss kämpfte unerschütterlich um den Verbleib der Serie nach den Ausstiegen…

Doris Mittwoch: Erfahrungen einer Rallye-Organisatorin


Da sind schon Ehen zerbrochen!

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Frau Mittwoch, Sie organisieren seit 1998 klassische Rallyes. Wie sind Sie darauf gekommen? Im Urlaub in Vorarlberg saß ich, mehr oder weniger zufällig, mit Montafon-Tourismusdirektor Arno Fricke zusammen. Wir kamen auf die Idee, mit alten Autos die Silvretta hinaufzufahren. Das fing ganz bescheiden an. Aber in den letzten Jahren war da ein Tross von über 200 Autos unterwegs. In der Regel gibt es mehr Anmeldungen als freie Plätze. Nach welchen Kriterien vergeben Sie die Startplätze?…

Ein Leben für den Nürburgring


Nachruf auf Gisela Herbstrith

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Fünf Jahre alt war sie bei der Einweihung jener Rennstrecke im Juni 1927, die in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg auf eine Idee und das ständige Drängen Ihres Vaters hin errichtet worden war. Fast ein Jahrhundert lang blieb Gisela Herbstrith, Tochter des damaligen Adenauer Landrats Dr. Otto Creutz, glühende Verfechterin des Lebenswerks ihres Vaters und Bewahrerin seines Erbes. Die gebürtige Bitburgerin ist die letzte Zeugin einer großartigen Epoche der Eifel.

Rückblick: Kurz nach der Geburt seiner Tochter Gisela wurde Otto Creutz nach Berlin ins Innenministerium abberufen und wenig später Landrat in Adenau. Unermüdlich setzte er sich dafür ein, dass die geplante Rennstrecke rund um die Nürburg gebaut wurde. In »Preußisch Sibirien«, wie man die Eifel damals nannte. Ein Landstrich, der als Ärmster in ganz Preußen galt. „Mein Vater hatte die Idee, die Rennstrecke kreuzungsfrei zu bauen, die Rennwagen sollten nicht im hohen Tempo durch die…

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