Kultur

Römer, Rhein und Räder


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Über diesen ungewöhnlichen Fund kamen die Rheinfischer von Lüttingen ins Staunen: In ihrem Netz hatte sich die Statue eines bronzenen jungen Mannes aus der Römerzeit verfangen. Das war am 16. Februar 1858, und die Sensation in dem kleinen Dorf in der Nähe von Xanten. Doch lange hielt die Freude über die Bronzestatue nicht an, denn acht Monate darauf wurde sie nach Berlin gebracht, wo sie zuletzt im Pergamonmuseum zu sehen war.

150 Jahre danach kehrte der «Lüttinger Knabe» für etliche Monate als Leihgabe an den Niederrhein zurück. Die römische Bronzefigur war das viel bewunderte Prachtexemplar unter den über 2.500 Ausstellungsstücken des LVR-RömerMuseums in Xanten, das im August 2008 eröffnet wurde. Das RömerMuseum entführt seine Besucher auf eine spannende Reise in 2.000 Jahre Vergangenheit am Niederrhein. Das moderne Ausstellungshaus im Archäologischen Park Xanten gleich neben den gut erhaltenen römischen Thermen ist spektakulär und zieht seit…

Kürbiskernöl: Ein Blick «hinter die Kulissen»


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Dunkelgrünes, leicht nussig schmeckendes Kürbiskernöl, andernorts eine teure Kostbarkeit, ist in der Steiermark eine Selbstverständlichkeit auf dem alltäglichen Menüplan. Es wird verwendet im Blattsalat, zu Rührei, im Kartoffelsalat, sogar im Plätzchenteig und über Vanilleeis.

Franz Resch aus Groß St. Florian kennt die Besonderheiten des Kürbiskernöls sehr gut. Er ist Bauer, bewirtschaftet den ererbten Hof und betreibt eine Ölmühle. Zahlreiche Anwohner der benachbarten Gemeinden kommen regelmäßig in seine Mühle. Sie lassen hier aus ihren Kürbiskernen das beliebte Öl pressen. Es sind Kürbisbauern, die meist Kleinstflächen bewirtschaften und dort den steirischen Ölkürbis für den Eigenverbrauch anbauen. Bevor der Hausvorrat aufgebraucht ist, rufen sie den Nullbauern, wie der Vulgoname des Ölmühlenbetreibers lautet,…

Das Bayerische Polizeimuseum in Ingolstadt


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Sie gilt als Schützerin und Bewahrerin unserer Freiheitsrechte: die Polizei. Aber die Geschichte der Polizei hat bislang wenig Aufmerksamkeit gefunden. Jetzt gibt es bundesweit eine Reihe von Initiativen, die sich damit auseinandersetzen. Keine leichte Aufgabe in einem Umfeld, das sich ständig verändert. So ist die Geschichte der Bayerischen Polizei ziemlich bewegt. In einem eigenen Museum ist sie ab jetzt auch zu sehen.

Im Turm Triva im Ingolstädter Klenzepark präsentiert das Bayerische Polizeimuseum verblüffende Einblicke in das Innenleben der bayerischen Gesetzeshüter. Es beschreibt die spannende Zeit von der bayerischen Revolution von 1818/19, über den Nationalsozialismus bis hin zum Kampf um die atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Auf derzeit 650 m² werden außerdem 450 originale Objekte und 150 Reproduktionen aus der Geschichte der Bayerischen Polizei seit 1918 gezeigt. Das Bayerische Polizeimuseum ist eine eigenständige Abteilung des Bayerischen Armeemuseums inmitten der Festungsanlagen…

Das Oldtimer-Museum in Groß Raden


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Mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte verbirgt sich in dem kleinen Dorf Groß Raden, acht Kilometer entfernt von der alten Landtagsstadt Sternberg ein Schatz, der das Herz eines Liebhabers alter Fahrzeuge höher schlagen lässt.

Historisch Interessierten ist der Ort durch das Freilichtmuseum bekannt, das die slawische Besiedlung des Nordens anschaulich dokumentiert. Kaum hundert Meter nach dem Ortseingang wirbt ein großes Schild an einem ziegelroten Speicherbau aus dem späten 19. Jahrhundert: «Oldtimer Museum.» Ungläubiges Staunen beim Eintreten. Das kennt Karl Möller, der Vereinsvorsitzende der «Freunde historischer Fahrzeuge» e.V. Er lacht und weist mit der Hand hinüber zur Holztreppe: «Hier stehen auf 450 Quadratmetern acht Pkw und 120 Motorräder aus dem…

Die Geschichte der Autobahn (1)


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«Vor uns liegt ein weites Tal.
Die Sonne scheint mit Glitzerstrahl.
Die Fahrbahn ist ein graues Band.
Weiße Streifen, grüner Rand.
Jetzt schalten wir das Radio an.
Aus dem Lautsprecher klingt es dann…»

So klang das bei KRAFTWERK 1974: Das Opus der Düsseldorfer Band begründete deren Karriere und ebnete der elektronisch erzeugten Unterhaltungsmusik zu einem wesentlichen Teil den Durchbruch. Vielleicht summen Sie es ja manchmal beim Fahren, bewusst oder unbewusst. Aber sonst? Wir benutzen sie mal täglich, mal ab und zu. Unbewusst spulen wir auf ihr viele Kilometer ab, ohne auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden. Dabei ranken sich etliche Legenden und Anekdoten um das…

Gut zu lesen. Gut zu hören.


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Harry Belafo nte (mit Michael Shnayerson): My Song Kiepenheuer und Witsch Verlag; 24,99 Euro. Begegnungen mit Gewalt und Rassismus bilden den Auftakt zu seinem Buch. Manches liest sich wie ein Krimi, aber ohne das beruhigende Gefühl: Alles nur erfunden. Harry Belafonte, inzwischen 85, beschreibt nicht nur das bewegte Leben eines erfolgreichen Entertainers, sondern einen politischen Aktivisten, eine gesellschaftliche Instanz. Und verfolgt man die aktuellen Schlagzeilen, so kommt die Autobiographie dieses bescheidenen Sympathieträgers sicher genau zur…

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