Kultur

Daliah Lavi: Eine Ausnahme-Künstlerin


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Eine israelische Schauspielerin, deren zweite Karriere als Sängerin ihr vor allem in Deutschland fulminante Erfolge bescherte. Als Daliah Lavi 1970 mit »Liebeslied jener Sommernacht« den Durchbruch schaffte, eroberte sie schnell ein großes Publikum. Mit einem klassischen Schlager, aber dabei blieb es nicht allein.

Auf elegante Weise verarbeitete sie mehr und mehr Themen, über die man allgemein lieber nichts verlauten ließ. Dafür steht einer ihrer größten Erfolge: »Willst Du mit mir geh’n?« – der Titel klingt nach einem Teenager, der schüchtern im Tanzkurs den Tanzpartner fragt. Tatsächlich aber handelt er davon, dass Liebe sich vor allem in problematischen Zeiten bewähren muss, um den Namen zu verdienen – und die dann auch bis zuletzt hält: »…und ruhst Du mit mir…

Die Walt Grace Gallery in Miami: Cars & Guitars


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Geld allein macht auch nicht glücklich. Zumindest nicht, wenn man dafür sich selbst und seine Ideale an die Werbeindustrie verkaufen muss. Das jedenfalls ist eine Erkenntnis, die den Amerikaner Bill Goldstein irgendwann beschlichen hat, nachdem er Million um Million scheffelte und trotzdem immer weniger Spaß am Leben hatte, weil ihm die Zeit für die Dinge fehlte, die ihm wirklich wichtig waren: Seine Familie, seine alten Gitarren und seine Oldtimer.

Deshalb brauchte es nur noch einen Song von John Mayer über einen Träumer, der etwas total Verrücktes tut, um sein Leben zu ändern. „Ich hörte das Lied morgens im Bad, kam aus der Dusche und wusste, dass heute mein neues Leben beginnt.“ erinnert sich Goldstein an den schicksalhaften Morgen vor zwei Jahren, an dem er seinen millionenschweren Job bei einer großen Werbeagentur gekündigt und seinen Traum verwirklicht hat. Beim Protagonisten im Song war es der…

50 Jahre »Aktenzeichen xy … ungelöst«


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Eine Studentin, Mitte 20, verschwand 1984. Es wurde von einem Tötungsdelikt ausgegangen, es gab sogar ein Geständnis. 2015 klärte sich durch eine Verkettung von Ereignissen das Ganze auf: Die junge Frau war untergetaucht, hatte ein neues Leben begonnen und achtete sorgfältig darauf, dass ihre Spur nicht verfolgt werden konnte. Inzwischen Mitte 50, gab sie zu, ihr Verschwinden seinerzeit so geplant zu haben, dass alles auf ihre Tötung hindeutete. Warum sie diesen extremen Lebensweg wählte und auch nach der Aufklärung ihres Verschwindens keinen Kontakt zu ihrer Familie wollte, erklärte sie nicht.

Der Kriminalfall, der keiner war, ist der vielleicht spektakulärste, weil eigenartigste, der in 50 Jahren „Aktenzeichen xy … ungelöst“ gezeigt und schließlich geklärt werden konnte. 1985 war in der Sendung nach der jungen Frau gesucht worden. Die erste Ausgabe 2017 lenkte den Blick nicht nur auf die ungelösten Kriminalfälle, sondern auch auf den runden Geburtstag: In 50 Jahren ist „Aktenzeichen xy … ungelöst“ zu einem Markenzeichen deutscher Fernsehkultur geworden, hat an Fallbeispielen gezeigt, dass Menschen…

40 Jahre Saragossa Band


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Kennen Sie Papamiento? Ok, mit drei oder vier Antworten zur Auswahl wäre das eine ideale Quizfrage. Aber auch wenn Sie dieses Wort jetzt zum ersten Mal lesen, kennen Sie höchstwahrscheinlich ein Lied, das damit eng verbunden ist. „Big Bamboo“, der erste große Hit der Saragossa Band, war in Papamiento, dem karibischen Dialekt, verfasst. Aus den Radios tönte es 1977 so lange, bis man es – seien wir ehrlich – eine Zeitlang nicht mehr hören mochte. „Big Bamboo“ ist trotzdem ein Evergreen geworden. Und: Mit ihrem eingängigen Karibik-Sound, der sein Zuhause im Pop und im Schlager weder leugnen konnte noch wollte, traf die Saragossa Band erkennbar den Zeitgeist. Seine Heimat hatte das Projekt, ungeachtet seines Namens, keineswegs in Spanien, sondern: in München. Das war 1977.

Die bayerische Hauptstadt war damals eine Hochburg der Unterhaltungsmusik. Von München aus brachte der Disco-Sound einen Hit nach dem anderen hervor. Einer der führenden Köpfe hinter den tanzbaren Melodien war Anthony Monn. Der war mal selbst als Sänger in Erscheinung getreten, hatte zudem unter anderem der exzentrischen Amanda Lear einige Disco-Hits auf den (kurvenreichen) Leib geschrieben. Nun also nahm er die Saragossa Band unter seine Fittiche. Nach dem Erstling hat die Saragossa Band noch zahlreiche…

Der King ist zurück


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Na gut, es ist nicht wirklich so, dass Elvis wieder unter uns weilt. Aber das Auto, das er als GI bei seinem Militärdienst in Deutschland fuhr, wurde gefunden und restauriert. An sich hört sich das erstmal wenig spektakulär an. Doch das Auto ist ein BMW 507, also ein Fahrzeug, das mit nur etwa 250 produzierten Exemplaren eh schon so selten und begehrt wie eine blaue Mauritius ist.

Doch zurück auf Anfang. Elvis leistete seinen Wehrdienst 1958/59 in Bad Nauheim ab. Um es auf den deutschen Straßen stilecht krachen zu lassen, kaufte er sich eines der sehr teuren Roadster Cabrios des Typs 507, die BMW gerade auf den Markt brachte. Sein Exemplar mit der Fahrgestellnummer 70079 war perlweiß lackiert. Jedoch verblieb diese Farbe nicht lange auf dem Fahrzeug, denn der King hatte ein handfestes Problem. Seine immense Beliebtheit insbesondere bei den „deutschen Fräuleins“…

Claus Theo Gärtner


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Mit Peter Sattmann hat er Theater gespielt. Mit Nick Mason von Pink Floyd ist er Rennen gefahren. Ach ja, ganz bürgerliche Berufe hat er auch ausgeübt, z. B. eine Lehre als Klempner begonnen. Mögen alle Eltern, die ihren Kindern zu Recht sagen müssen „Bring zu Ende, was Du anfängst“, mal eben diesen Satz überlesen: Wäre Claus Theo Gärtner dabei geblieben, es hätte ein großes Publikum um Jahrzehnte spannender Fernsehabende gebracht.

Denn: Seine bekannteste Rolle, als Privatdetektiv Josef Matula, ist schließlich quasi sein alter ego geworden. Kein Wunder, dass er seine jüngst erschienene Autobiographie mit „Matula, hau mich raus“ überschreibt. Ein herrlich doppeldeutiger Titel: Denn ein Haudrauf im wörtlichen Sinn war er ja. Aber einen Unschuldigen aus einem Mord- oder anderem Verdacht raushauen, das kann man nur metaphorisch, durch den Beweis seiner Unschuld. Dafür war Josef Matula prädestiniert, der raubeinige, selten um einen Spruch verlegene, chronisch…

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