Reise

«Galeerensklaven» mit Selbstzünder im Heck


Die «Stella Noviomagi» – Nachbildung eines römischen Weinschiffs, das mit Muskelkraft oder Dieselmotoren betrieben wird

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Amphibienfahrzeuge sind ja nun wirklich nichts Neues mehr. Egal ob im privat, wirtschaftlich oder auch militärisch genutzten Bereich sind die schwimmenden, fahrenden, ja mitunter sogar auch flugfähigen Fortbewegungsmittel durchaus alltagstauglich geworden. Und dennoch: auch hier gilt: keine Regel ohne Ausnahme. Alles, was noch nicht da gewesen ist, wird irgendwann einmal erfunden und zu Wasser eingesetzt. In unserem ganz speziellen Falle handelt es sich zwar nicht um ein reines Amphibienfahrzeug. Doch die Kombination, bestehend aus einer fast 2000 Jahre alten Galeere, die zur Not auch ohne Muskelkraft, sondern mit einer modernen Verbrennungsmaschine ihren Vortrieb erfährt, ist eine Weltneuheit. Erfunden, entwickelt und schließlich auch umgesetzt auf der altehrwürdigen Mosella, auf der Mosel, in Trier und jetzt im Heimathafen des malerischen Weindörfchens Trittenheim.

«Stella Noviomagi», was aus dem Lateinischen übersetzt so viel wie «Stern von Neumagen», bedeutet, ist eine alte römische Handelsgaleere, die Lehrlinge der Handwerkskammer Trier in monatelanger Arbeit zusammen zimmerten. Original nachgebaut nach etwa 1.700 Jahre Vorlagen der alten Römer, bestückt mit gängigen Sicherheitsvorschriften, aber eben auch mit zwei modernen 50 PS starken Dieselmotoren, wenn denn ein «postromanischer» Antrieb aus dem Maschinenraum einmal nötig sein sollte. Die Galeere, die neben den beiden selbst zündenden Antriebsaggregaten über…

Das neue Wahrzeichen im Norden


Die Rügenbrücke

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«Wir lieben die Brücke», sagt Birgit Wacks. Die Stralsunder Tourismus-Chefin ist ganz aus dem Häuschen: seit Ende Oktober des vergangenen Jahres können Autofahrer die 4,1 kilometerlange Verbindung zwischen der Hansestadt und der Insel Rügen im längsten Teil mit der Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h befahren. Gute drei Jahre dauerte der Bau, der im Einklang mit Stralsunds Status als UNESCO-Weltkulturerbe erfolgte. Die Kosten von rund 125 Millionen Euro inklusive aller Anschlussstellen übernimmt der Bund. Kernstück ist eine…

Auf den Spuren des «weißen Goldes»


Piemont – unterwegs im Feinschmeckerparadies

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Geradezu verschwenderisch schüttet die Natur im Herzen des Piemont ein Füllhorn an Gaumenfreuden aus. Auf den weitläufigen Hügelketten reifen die Reben edler Weine heran. Getreide- und Reisfelder liefern die Grundlagen für Pasta, Polenta und Risotto, die zu zartem Fleisch und dem würzigen Käse des Weideviehs gereicht werden. Das Non plus Ultra gedeiht jedoch unter der Erde: Die weißen Trüffel, die einst als Aphrodite-Äpfelchen bei keinem Liebesmahl fehlen durften.

Unspektakulärer als erwartet gestaltet sich die Suche nach der kulinarischen Rarität. Nico Gerard, der Tartufaio, wie man die Trüffeljäger nennt, schreitet wortkarg über Wiesen und Waldstücke immer auf der Fährte nach den verborgenen Schätzen. Erst wenn sein Hund unter einem Baum oder hinter einem Busch die erdig-braune Beute aufgespürt hat, lenkt Nico seinen Schritt forsch zum Fundort. Behutsam setzt er seine Spitzhacke an und fördert einen stattlichen Klumpen zu Tage. «Brava». Zum Lob bekommt Spürhund…

Kein Aufenthalt in Rom ohne Papst-Audienz


Ein Fußgänger, der Auto fahren muss

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Als Person bescheiden und zurückhaltend, in der Sache konservativ und entschieden: So wurde er überwiegend in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Zum Bild des Vatikans gehörte Kardinal Joseph Ratzinger, der mit seiner Aktentasche den kurzen Weg von der Wohnung zum Arbeitsplatz zu Fuß zurücklegte, seit 1981 ganz selbstverständlich.

Zu Fuß zu gehen, wäre für den früheren Präfekten der Glaubenskongregation der Katholischen Kirche heute ein unzumutbares Risiko. Im Alter von 78 Jahren wurde er am 19. April 2005 zum Oberhaupt der Katholischen Kirche gewählt und nahm den Papstnamen Benedikt XVI. an. Hatten die klaren, konservativen Positionen von Kardinal Ratzinger über Jahrzehnte nicht wenige Kritiker auf den Plan gerufen, wurde Papst Benedikt XVI. schon kurz nach Amtsantritt als Menschenfreund wahrgenommen, der – seine Vorliebe für…

Allrad-Impressionen aus Andalusien


Tapas und Trafalgar

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Was erwartete uns wohl nach knapp dreitausend Kilometern Anreise auf Beton und Asphalt? Wein, Tapas, Sand ohne Ende und steile Geröllpassagen? In etwa, ja. Nur die Reihenfolge ergab sich vor Ort ganz anders.

Andalusien: Der südlichste Landesteil Spaniens, auf Sichtweite zu den Moscheen von Tanger in Marokko. Die Landesgeschichte ist farben- und facettenreich. Sprache, Architektur und Lebensstil wurden von vielen Völkern mit bestimmt, die im Laufe der Jahrtausende hier einen mehr oder minder langen Zwischenstopp einlegten. Die Mauren aus Nordafrika verewigten sich hier vor allem im Baustil. Endlich runter vom Asphalt! Kurz hinter Medina Sidonia, der weißen Stadt, setzten wir den Blinker links und querten in einen Versorgungspfad…

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