In mongolischen Jurten


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Zugegeben: Die Anreise hat es in sich, denn ins französische Limousin-Mittelgebirge fährt man aus Deutschland nicht mal so eben übers Wochenende. Aber spätestens, wenn man über üppig grüne Hügel zum Eselhof einbiegt, geht einem das Herz auf: Fünf strahlend weiße mongolische Jurten mit orangefarbenen Holztüren sind auf der saftigen Wiese locker verteilt. Im Hintergrund ist ein liebevoll bemalter Zirkuswagen zu sehen: Willkommen in der Welt der Entschleunigung!

Bis zu vier Personen können in einer Jurte schlafen. Der Holzdielenboden, die fein gezimmerten Möbel, das warme Licht und die beeindruckende kuppelartige Dachkonstruktion verströmen eine ebenso natürliche wie einzigartige Atmosphäre. Dabei dürfte auch der in unmittelbarer Nähe stehende Bauernhof aus dem vorletzten Jahrhundert seinen Anteil haben, in dem die modernen Sanitäranlagen untergebracht sind. Überall begegnet man der Wirkung gewachsener Strukturen, seien es die Eselweiden oder die Pflanzen und Bäume entlang des Flüsschens Maulde, der nur einige Schritte talwärts an der unteren Hofbegrenzung entlangfließt.
Es ist schon lustig zu beobachten, wie anfänglich alle Gäste konzentriert nach dem besten Handyempfang für ihre Mobiltelefone suchen. Im Laufe der Zeit verliert sich das. Plötzlich gewinnt Vogelgezwitscher an Bedeutung, oder man lauscht in den Abendstunden der Stille. Beim Gang zur Toilette während der Nachtstunden reibt man sich verwundert die Augen – nicht nur wegen lautlos vorüberhuschenden Eulen und Fledermäusen. Denn bei wolkenlosem Wetter gibt der Sternenhimmel einen Blick auf die Milchstraße preis, von dem man nicht genug kriegen kann. Paradiesische Zustände? Ja, wer die Umgebung so wahrnehmen möchte.
Natürlich lohnen sich Ausflüge an den nahen
Badesee Lac de Vassivière, ins malerische Städtchen Eymoutiers mit seinem samstäglichen Markt oder zu unzähligen Mühlen, Wasserfällen sowie Käsereien. Man kann dies sowohl mit dem Rad oder dem Auto machen. Wer etwas Zeit und Muße mitbringt, verbindet das Nützliche gleich mit dem Angenehmen und geht direkt vom Hof aus zu Fuß – samt Esel. Die Möglichkeiten der Begegnung mit den Vierbeinern sind vielfältig, wobei die Angebotspalette von einem einstündigen Spaziergang zum Kennenlernen der Führleine
über Tagestouren bis hin zu mehrtägigen Rundwanderungen reicht, bei denen der langohrige Freund stets das Gepäck trägt. Übrigens wird auf dem Eselhof gemunkelt, es seien schon so viele deutschsprachige Gäste zu Besuch gewesen, dass mancher Esel bereits auf deutsche Anweisungen freudig reagiert.

www.eselwandern-frankreich.com
E-Mail: contact@anes-de-vassiviere.com

Fotos: Gundel Jacobi

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