Unterwegs am Kaiserstuhl


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Kenner schätzen die Weine vom Kaiserstuhl, Genießer die badische Küche: Mit 50 Bergkuppen, die bei Freiburg wie Inseln aus dem Rheintal herausragen, ist die Landschaft ein ideales Ferienziel.

Bickensohl Hinten das Rheintal

BURKHEIM

Lösshohlwegpfad bei Bickensohl

VOGTSBURG Grauburgunder-Keller der Winzergenossenschaft Oberrotweil

„Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein andrer Weg nach Küssnacht …“ An Schillers Drama Wilhelm Tell fühlen sich die Wanderer erinnert, wenn sie auf dem Lösshohlwegepfad unterwegs sind. Fünf Meter ragen die Wände rechts und links des Pfades empor.
Über sieben Kilometer führt der Wanderweg vom idyllischen Bickensohl durch den schluchtenartigen Löss, der das Landschaftsbild am Rand des Winzerdorfes prägt. Löss ist jedoch keine Erde, sondern ein samtweiches Gestein, erfahren die Wanderer auf einer Infotafel am Wegesrand. Vor Millionen Jahren hat es der Wind aus den Schotterfeldern im Rheintal herausgeblasen und abgelagert. Insgesamt gibt es am Kaiserstuhl um die 100 solcher Hohlwege.
Auf und ab verläuft der sieben Kilometer lange Pfad oberhalb der Weinterrassen ab Bickensohl, einige knackige Anstiege inbegriffen. Der versteckt in einem Seitental gelegene Flecken zählt zu den sieben Winzerdörfern der Großgemeinde Vogtsburg, dem mit einer Anbaufläche von 1.340 Hektar größtem Weinort in Baden-Württemberg. Begünstigt durch das milde Klima reichen die Weingärten bis zu einer Höhe von 400 Metern.
Der Kaiserstuhl ist Genussregion: Bärlauchnudeln mit Lachs, Zander-Ragout in Rieslingsekt, Zwiebelkuchen zum jungen Wein, in der Saison auch heimischer Spargel mit Kratzede, einem Pfannkuchenteig. Mal auch eine deftige Schlachtplatte mit Sauerkraut – diese Auswahl mag beispielhaft für die regionale Kaiserstühler Küche sein. Sie wird in den Landgasthöfen der Weindörfer und auf Winzerhöfen aufgetischt. Dazu kommen die heimischen Weine: Roter Spätburgunder, und die weißen Sorten Grauburgunder, Müller-Thurgau sowie Ruländer als Kaiserstühler Spezialität.
Wer bei soviel gutem Essen und Trinken fit bleiben möchte, hat dazu reichlich Gelegenheit. Zwar misst das Vulkanland von Nord nach Süden nur ganze 16 Kilometer, doch weist es über 400 Kilometer gut gekennzeichnete Wanderwege, Rundstrecken und Themenpfade sowie 190 Kilometer Radwege auf.
Radtouristen kommen auf der 55 Kilometer langen, ebenen Rundstrecke um die Weinberge in Fahrt. Murmelnde Bäche begleiten die Radler durchs Rebenland zwischen Bahlingen und Eichstetten; durch Obstgärten und Industriezonen führt die Route in Endingen. Abstecher entführen nach Burkheim und danach durch die urige, wilde Auenlandschaft am Rhein entlang bis Sasbach.
Burkheim ist Idylle pur. Und Geschichte, denn bereits im Jahr 1348 erhält der Flecken das Stadtrecht. Heute prägt die harmonische Mittelstadt hinter dem Stadttor das Ortsbild. Eine der schönsten Ansichten im Kaiserstuhl.

Fotos Bernd F. Meier

 

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