Reise

Halle III


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Wenn sich einer entscheidet, Technik-Preziosen zu sammeln, muss er einige wichtige Voraussetzungen dazu mitbringen: Geeignete Gebäude, solides Fachwissen über Historie und Technik, Liebe zu Automobilen und/oder Motorrädern sowie eine gewisse finanzielle Solvenz. Auf Perry Eckert trifft alles zu.

Am Fuße des Ochsenkopfs wurden nun seine bisherigen Sammlungen mit der »Halle III« zu einer Museums-Trilogie im Städtchen Fichtelberg ergänzt. Platz genügend ist vorhanden, um jedes Exponat in seiner individuellen Wirkung und Wichtigkeit zur Entfaltung kommen zu lassen. Insgesamt stehen inzwischen über 500 Exponate mit zwei, drei- oder vier Rädern, mit und ohne Flügel, als Zeugnisse technischer Entwicklung ab 1896 bis in die späten 80er-Jahre in gepflegter Umgebung nebeneinander. Wo das durch große Fensterflächen einer…

Von Krabben und Hexen


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Die meisten Reisenden in Norwegen kommen nur bis zum Nordkap. Östlich davon erstreckt sich das Land am Eismeer voller Geschichten und Geheimnisse.

Keine Besuchermassen wie am Nordkap „Bitte keinen Meter weiter, dann sind Sie bereits in Russland“, so mahnt Hans Hatle (71) die Ausflügler im Touristencamp Boris Gleb. Vor über 20 Jahren hat der Mann aus Kirkenes den Logenplatz am Pasvikfluss direkt neben den Grenzpfählen errichtet, von Jahr zu Jahr wurde die Holzhütte erweitert. Heute kann er dort gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Nicole Merten (44) aus Hamburg mehreren Dutzend Gästen die Spezialität der Region auftischen: Königskrabben aus…

Auf zwei Rädern durch drei Länder in drei Tagen


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Michael Josef Merten – ein Mann mit Weitsicht: 1885 baut er am Bahnhof von Lammersdorf den Gasthof »Zur Eisenbahn« mit heizbaren Zimmern für Fremde. Und die Gäste kommen zu Merten in das Eifeldorf, loben die gute Luft und die schöne Landschaft. Dampfzüge bringen sie von Aachen hinauf zu den Eifelhöhen, über 500 Meter hoch sind die Berge.

Schon bald rattern auch Züge mit Steinkohle aus dem Aachener Revier über den Gleisstrang in Richtung Troisvierges in Luxemburg; aus dem Süden rollt Eisenerz für die Stahlwerke in Aachen-Rothe Erde und Eschweiler heran. Vorbei – zwei Weltkriege und der wirtschaftliche Wandel bei Kohle und Stahl bedeuten 1989 das endgültige Aus für die Vennbahn. Heute kommen Reisende mit dem Fahrrad nach Lammersdorf. Auf der Route der Vennbahn sind sie unterwegs – von den Eifelhöhen über das…

Es waren die Wildschweine …


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Knapp 30 Kilometer Luftlinie westlich der Landesgrenze (Rhein) zwischen Deutschland und Frankreich und am nördlichen Rand des Forêt de Haguenau suhlten sich bereits im Mittelalter die Schwarzkittel im schattigen Wald inmitten ölhaltiger Pfützen. Die Region im nördlichen Elsass gehört zum Département »Bas Rhin«. Kleine und größere Dörfer ducken sich zwischen Wäldern, Weinbergen und Getreidefeldern. Auch Merkwiller und Pechelbronn gehören dazu. Die Wildschweine fühlten sich offensichtlich wohl und gesund und Einheimische stellten bei der Jagd fest, dass die braun-schwarzen Borstentiere weder Ungeziefer noch Parasiten mit sich trugen. Und was für das Tier gut ist, kann auch dem Menschen nicht schaden ...

Gute hundert Jahre später ging an Ort und Stelle die erste Erdöl-Raffinerie in Betrieb. 1498 schrieb der Geschichtsforscher Jacob Wimpfeling, dass „…man seit geraumer Zeit das Pechelbronner Erdöl mannigfach nutzte als Schmieröl und sogar als Heilmittel, um beispielsweise Wunden zu pflegen und Ungeziefer zu bekämpfen …“ Im mittleren 18. Jahrhundert wurde dann die Pechelbronner Erdölquelle von einem griechischen Arzt übernommen und ausgebaut. Er ließ den Erdölsand unter freiem Himmel schürfen. Erst wurde das Öl durch…

Ein Mann macht ernst mit der Energiewende


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So konsequent wie der Hausherr Andreas Eggensberger im gleichnamigen Hotel in Hopfen am See hat wohl kaum jemand sein Haus mit Sonnenstrom elektrifiziert: Auf rund 1.000 Quadratmetern wird er eingefangen – nicht nur auf allen Dächern, auch an Balkonbrüstungen, wo die tiefstehende Wintersonne günstige Einfallswinkel findet. Wärme im Haus erzeugt ein Blockheizkraftwerk, aber Eggensberger ist gedanklich schon weiter – mit einer kompakten Windkraftanlage und senkrechter Rotorwelle sowie mit einer Wasserstofftankstelle, um das Brennstoffzellen-Zeitalter im Allgäu einzuläuten.

Besonders gern gesehen sind Gäste, die mit einem Elektro- oder Erdgasauto anreisen: An zwölf Ladesäulen können sie Strom zapfen oder am Gaskompressor ihre Fahrzeuge mit Erd- und Biogas (CNG) betanken. Wer mit der Bahn ankommt, wird kostenlos am Bahnhof Füssen abgeholt und muss während seines Aufenhaltes im Hotel nicht nur zu Fuß gehen: Die hauseigene E-Flotte wird gegen geringe Gebühr verliehen; sie besteht aus einem Tesla Model S, einem BMW i3 und einem lustigen zweisitzigen…

Porto Santo: Ruhe statt Rummel


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Am Berghang des Pico de Ana Ferreira wird die Urgeschichte von Porto Santo sichtbar. „Wir bezeichnen das Gestein als unsere Orgelpfeifen“, erläutert Higino Santos den Mitfahrern bei einer Inselrundfahrt im Jeep. Vor Urzeiten sprudelte glühend heiße Lava nach oben. Später erkaltete die Masse und hinterließ eigentümliche Spuren. Vor etwa 20 Millionen Jahren entstand das felsige kleine Eiland im Atlantik, das heute als »Madeiras kleine Schwester« bezeichnet wird. — Einer der größten Sandstrände Europas — Die Geschwister könnten…

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