Peter Maffay


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Wer ihn am 20. September 2019 anlässlich der »Goldenen Henne« sah, mochte kaum glauben, dass da einer stand, der zehn Tage später 70 Jahre alt würde. Und mit seiner neuen CD bewies, dass er meint, was der Titel verspricht: JETZT! (ist seine beste Zeit).

20.09.2019, Leipzig: Peter Maffay singt während der Fernsehgala «Goldene Henne». Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Tatsächlich hat Peter Maffay es geschafft, im Laufe seiner Karriere einen Imagewandel zu vollziehen, der sich dauerhaft als prägend erwies. Angefangen hat er 1970 und wurde mit einem ganz klassischen Schlager berühmt. Peter Orloffs »Du« machte es möglich. Aber schon damals fiel Peter Maffay durch eine Form von Ernst auf, die in dem Genre sehr ungewöhnlich ist: Fragen zu seiner Person beantwortete er eher zögerlich, die Heiterkeit der 70er-Jahre-Schlager lag ihm nicht. Nach einigen Hits sorgte »Und es war Sommer« 1976 ob des – für damalige Verhältnisse – recht freizügigen Textes für einen Skandal. Er selbst war damals mit seiner langjährigen Freundin Petra verheiratet, ein Gegenentwurf zum vieldiskutierten Hit über eine »amour fou«. 

Die Trennung von Petra war es, die einen dauerhaften Imagewechsel bewirkte. Das einschneidende Erlebnis verarbeitete Maffay mit der 1979 erschienenen LP »Steppenwolf«. Dafür standen ihm Mitglieder aus Udo Lindenbergs Panikorchester zur Seite (Steffi Stephan, Jean-Jacques Kravetz …), Texte steuerte u. a. Volker Lechtenbrink bei. Das erste Werk des »neuen Maffay« verkaufte sich über 40 Jahre hinweg rund sieben Millionen Mal, die deutsche Phono-Akademie zeichnete es vom Start weg aus – was auf den Covern der Folgeauflagen gut sichtbar angebracht wurde. 

1980 festigte er sein Renommee als Deutsch-Rocker mit »Revanche«, coverte darauf »Über sieben Brücken musst Du gehen«, im Original ein Werk der DDR-Band Karat. Das schlug dermaßen ein, dass zeitweise das Cover vielfach fürs Original gehalten wurde. Karat freilich profitierten davon durch einen enormen Popularitätsschub, später traten Karat und Maffay nonchalant und entspannt zusammen auf.

Seitdem gilt er als Erfolgsgarant. Den Ruf allerdings hat er sich nicht mit Anpassung an die Erfordernisse von Trends um jeden Preis erkauft. Er unterhält selbst soziale Projekte und unterstützt weitere, der eigenen Tabaluga-Kinderstiftung hat er den kleinen Drachen als Markenzeichen gegeben. 

Eine Persönlichkeit, welche die Fans offenbar honorieren: Mit 20 Alben in Top-Positionen der Verkaufscharts wird Maffay (bürgerlich: Peter Alexander Makkay) als erfolgreichster deutscher Rock-Interpret gehandelt. Eine Entwicklung, an die er 1979 vermutlich noch nicht mal entfernt dachte …

»Steppenwolf« leitete 1979 den Imagewechsel vom Soft-Sänger zum Rock-Interpreten ein. Allein dieses Album verkaufte sich bis heute sieben Millionen Mal. 2019 zeigt er sich mit »JETZT« in Bestform.

Fotos Hendrik Schmidt, picture alliance

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