Marijan Griebel bei der Rallye Deutschland


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»es fühlt sich gut an«

Die Rallye-Weltmeisterschaft macht Station in Deutschland. Im Servicepark am Bostalsee, im Saarland, sitzt Marijan Griebel entspannt in der Teamhospitality. Er hat gerade einige Kilometer mit dem Škoda Fabia absolviert, beim sogenannten Shake Down, sozusagen einem Maß nehmen für die Rallye. „Es waren die ersten Kilometer überhaupt, das Auto ist krachneu. Aber es fühlt sich gut an“, so der Deutsche Rallyemeister des Jahres 2018. Sein Eindruck sollte ihn nicht täuschen, die Rallye Deutschland war erfolgreich für Marijan Griebel. Sein erster Einsatz im World Rallye Car bescherte ihm den 13. Gesamtrang in einem starken und weltmeisterlichen
Starterfeld. Was aber ebenso herausragend war: er wurde mit Copilot Pirmin Winklhofer zweiter in der Klasse WRC 2. Hier traten die beiden mit dem Škoda Fabia R5 evo gegen eine bärenstake Konkurrenz an. Dabei ging es mit dem Allradler, befeuert von einem 1,6-Liter-Turbomotor und 288 PS, auf die anspruchsvollen Wertungsprüfungen des Weltmeisterschaftslaufes, vor allem in die Weinberge an der Mosel und die beinharten Betonpisten des Truppenübungsplatzes in Baumholder.

Der erste echte Rallyetag hatte dann auch schon einiges zu bieten. „Mit dem neuen Auto fährst du irgendwo zwischen ‚kein unnötiges Risiko‘ und ‚volle Attacke‘“, so Griebel. Es lief trotzdem gut, in der Kategorie WRC 2 stellten Griebel/Winklhofer den Fabia auf Rang 4 im Parc fermé am Bostalsee ab. Was die beiden etwas wurmte war der Verbremser und danach das Zurücksetzen auf der Wertungsprüfung bei Wadern. Die Top Speed auf den asphaltierten Feldwegen und die 90-Grad-Abzweigungen hier hatten ihren Tribut gefordert. Die Wertungsprüfung liegt nur wenige Kilometer von der Bundeszentrale der KÜS in Losheim entfernt.

„Das wird heute ein Reifenthema in Baumholder, da fallen Entscheidungen“, orakelte der Chef des Teams von Škoda Deutschland, Raimund »Mundl« Baumschlager, mehrfacher österreichischer Rallye-Staatsmeister. Er sollte für die zweite Etappe Recht behalten. Den Truppenübungsplatz kennt Marijan Griebel gut. Auch die Gegend ist ihm vertraut, denn als Polizeikommissar im Hauptberuf ist er hier öfter dienstlich unterwegs. Die Wertungsprüfung 12, gut 10 Kilometer lang, mit der allseits bekannten, Gina genannten Sprungkuppe, bescherte dem Škoda-Team zwei Plattfüße. 

Das trübte die Stimmung – aber nicht für lange. 41 Kilometer lang ist die anschließend gefahrene Königsetappe der Rallye Deutschland, es geht kreuz und quer über die rauen Betonpisten mit den tückischen Hinkelsteinen. Und weil es so schön ist wird sie gleich zweimal gefahren. Kommissar Griebel lieferte hier sein Meisterstück ab und fuhr in der WRC 2 gleich in beiden Durchgängen Bestzeit. Damit legte er den Grundstein für die spätere Topplatzierung. 

80 Kilometer Wertungsprüfung sollten es dann noch einmal am Sonntag sein. Etwas aus dem Takt gerieten die beiden Škoda-Piloten zu Beginn, der Ex-Europameister Kajetan Kajetanowicz konnte vorbeiziehen. Doch die Stunde, oder sollte man besser sagen die entscheidende Sekunde, schlug für Griebel/Winklhofer auf der sogenannten Power Stage im Drohntal. 11 Kilometer über die Bundesstraße, durch enge Weinberge und teilweise dunkle Waldstücke – es war eine Herausforderung. 

Hier gab es Zusatzpunkte und die Etappe wird weltweit live im Fernsehen übertragen. Marijan Griebel rief eine Spitzenleistung ab und gewann hier mit einer komfortablen Bestzeit die Kategorie WRC 2. „Es war einfach klasse, hier nochmal richtig Gas zu geben. Ich bin sehr zufrieden“, so Marijan im Ziel am Bostalsee. 

Die KÜS gratuliert zu dieser ganz besonderen Leistung. Bravo Marijan! Bravo Primin!

Fotos Oliver Kleinz

 

 

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