Erik Leuthäuser: Musiker, Sänger und Komponist


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Erik Leuthäuser, Jahrgang 1996, veröffentlichte 2015 seine erste CD »In The Land Of Oo-Bla-Dee« (Mons Records), die u. a. für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde. Nach »Wünschen« (2018, MPS) erschien im Februar 2020 »In The Land Of Irene Kral und Alane Broadbent« als Live-Aufnahme aus dem Berliner A-Trane mit Wolfgang Köhler (Mons Records).

Erik Leuthäuser, Ihre neue CD widmet sich Irene Kral und Alan Broadbent. Beide Namen sind vielen Hörern vermutlich unbekannt. Wie sind Sie darauf gekommen?
Ich habe Jazzgesang studiert, ein Dozent für Klavier hat mich auf die Verbindung von Gesang und Klavier aufmerksam gemacht. Die fand und finde ich sehr reizvoll. Auf der Suche nach solchen Aufnahmen bin ich auf Alan Broadbent gestoßen, der ja bis heute noch aktiv ist, und dann auf Irene Kral.Ebenfalls fasziniert mich die Verbindung von Jazz und Cabaret.

Wie war der Weg vom Entdecken bis zur Entstehung der CD?
Meine vorherige CD »Wünschen« war bei MPS erschienen. Dort wurde mein Vertrag nicht verlängert, das hing mit Umstrukturierungen dort zusammen. Dadurch hatte ich die Freiheit, mir von Grund auf zu überlegen: Was möchte ich jetzt machen – als Musiker, als Sänger und als Mensch? Und die Idee einer Live-Aufnahme im Duo von Gesang und Klavier mit den Betreibern des Berliner Clubs A-Trane angesprochen. Die haben mich sofort darin bestärkt. Mein Pianist, Wolfgang Köhler, hat das auch unterstützt. Und eine solche Live-Aufnahme als CD war immer mein Traum.

Ist die jetzt erschienene CD identisch mit dem Live-Konzert im A-Trane?
Zwei Titel sind nicht mit auf der CD, außerdem wurden die Ansagen gekürzt – einfach, weil alles in voller Länge vom Umfang her nicht auf die CD gepasst hätte.

Die Vorgänger-CD »Wünschen« hat ausschließlich deutsche Texte, u. a. von Friedrich Hollaender und Hermann Hesse, aber auch von Michael Kunze, den man sicher eher mit dem Schlager in Verbindung bringt. Wie kommt es zu einer solchen Bandbreite von Texten?
Ich wollte eine Aufnahme auf Deutsch und habe nach Texten gesucht, die mich persönlich berühren und die poetisch klingen. Und dann ist es für mich kein Unterschied, von wem welcher Text ist. Die Frage war, was passt zu mir. Ich will komplexe Gefühle in Musik und Sprache ausdrücken, das kann man auf Deutsch sehr gut. Wörter wie »Sehnsucht« oder »Weltschmerz«, zum Beispiel, gibt es so überhaupt nur im Deutschen.

Verraten Sie uns Ihre nächsten Pläne?
Gern. Ich bereite gerade eine weitere Live-Aufnahme im A-Trane vor, diesmal mit Ronny Whyte. Im Herbst 2020 beginne ich außerdem in Berlin ein Studium der Jazzkomposition. Vielleicht schreibe ich auch mal Musik für ein größeres Ensemble – das dann allerdings wieder auf Deutsch.

Erik Leuthäuser, vielen Dank für das Interview.

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