VW Caddy: Zwei Jubiläen, ein Fahrzeug


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Zwei unterschiedlichen Jubiläen für ein und dasselbe Fahrzeug? Ja! Und sie lassen sich einfach erklären. 1978 erhält der bis 1982 in den USA (Westmoreland/Pennsylvania) gebaute und in Wolfsburg entwickelte VW Golf, unter der Bezeichnung Rabbit, einen lastentauglichen Ableger. Vorerst wird er nur als Rabbit Pickup in Amerika angeboten und verkauft.

Alle Karosserievarianten des Caddy 1. Serie

Alle Karosserievarianten des Caddy 1. Serie

Der Verkaufserfolg von 77.000 verkauften Exemplaren in den USA gibt den Entscheidungsträgern Recht und sie entschließen sich zum Marktstart in Deutschland. Fünf Jahre später als im US-amerikanischen Markt, zum Modelljahr 1983. Hier bekommt er den Namen Caddy, einer Meeresströmung. Somit erfolgt diese Namensgebung analog zum Golf und den „Winden“ Scirocco und Passat.

Im Gegensatz zu den mit Chromstoßstangen und rechteckigen Scheinwerfern der US-amerikanischen Rabbit Versionen erhält der Caddy Wiedererkennungsmerkmale des Golfs. Produziert wird der Caddy Serie 1, an den runden Frontscheinwerfern und den Kunststoff ummantelten Stoßfängern des Golfs zu erkennen, bei der Volkswagen-Tochter TAS in Sarajevo/Jugoslawien (heute Bosnien-Herzegowina) bis 1992 (Bosnienkrieg). Als Lastenträger in dieser Fahrzeugklasse schultert er 625 kg. Ein um 220 mm verlängerter Radstand (2.625 mm), eine verstärkte Bodengruppe und Hinterachse werden der Transportleistung angepasst.

Caddy Programm 2. Serie

Caddy Programm 2. Serie

Das Transportgut findet auf der 1.840 mm langen und 1.300 mm breiten Ladefläche ausreichend Platz. Ein einfaches Be- und Entladen ist durch die geringe Höhe der Ladekante von nur 640 mm gewährleistet. Drei Karosserievarianten sind im Angebot: offener Pritschenwagen, Pritschenwagen mit Plane und Kastenwagen mit GfK Aufbau. Folgende Motoren sind für den Antrieb wählbar: der bekannte Vierzylinder 1,5 Liter Benzinmotor 51 kW (70 PS) oder 1,6 Liter Dieselmotor 40 kW (54 PS). Schon ein Jahr später erweitert VW den Hubraum des Benziners um weitere 100 cm³ und erhöhte die Leistung auf 55 kW (75 PS). Hierbei handelt es sich um die Vierzylinder-Vergaser-Motoren. Der 1,8 Liter Motor mit Benzineinspritzung und geregeltem Abgaskatalysator vergrößert ab 1988 das Antriebsprogramm. Von diesem Serie-1-Caddy, europäischer Produktion, werden 94.659 Exemplare im CKD System (Completely Knocked Down – Anlieferung von Teilen und Komponenten für die Fertigung des Fahrzeuges) in Sarajevo produziert. In der Zeit von 1981 bis 2007 werden in Uitenhagen (Südafrika) 34.757 Fahrzeuge (Serie 1) produziert, insgesamt 207.730.

Caddy Programm 2. Serie

Caddy Programm 2. Serie

Nach einer kleinen Unterbrechung von zwei Jahren erscheint der neue Caddy. Basierend auf dem Seat Inca, geschlossener Kastenwagen, mit der eigenständigen VW-Front und dem markenspezifischen Emblem und einer höherwertigen Innenausstattung. Erst 1996 kommt ein Pick-up aus der tschechischen Skoda Felicia Produktion, mit den VW-typischen Merkmalen, ins Programm.

Caddy 3. Serie Kastenwagen

Caddy 3. Serie Kastenwagen

2003 erscheint die dritte Generation. Ein als reiner Kastenwagen ausgelegter neuer Caddy erhält im Frühjahr 2004 Familienzuwachs durch den „Life“. Diese zu einem reinen Pkw geänderte Version spricht die Familien direkt an. Im September 2007 erscheinen zusätzlich der Caddy Maxi Kombi sowie der Maxi Kasten. Den Pick-up sucht man seit der zweiten Baureihe vergebens im Programm. Der Name Caddy bleibt in der gesamten Bauzeit bestehen. Er ist ein erfolgreicher Ableger und fester Bestandteil des VW-Portfolios. Ein geeignetes und gern verwendetes Automobil für Handwerk, Gastronomie und Kurierfahrer.

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