Renault: Comeback des R5 in Sicht


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Als „kleiner Freund“ wird er bei seinem Marktstart beworben. Der Werbe-Name ist Programm: Mit dem Renault 5 will der Hersteller 1972 ein Auto etablieren, das sich im Alltag vielfach bewährt, übersichtliche Kosten mit sich bringt und dabei etwas mehr Komfort bietet als der Renault 4. Der ist seinerzeit seit gut zehn Jahren im Programm, beliebt, aber auch recht spartanisch.

Mit Stoßfängern aus Kunststoff statt klassischer Stoßstangen und hochkant gesetzten Rückleuchten zugunsten einer besonders großen Heckklappe geht man mit dem 3,51 Meter kurzen Auto im Design neue Wege, ist damit der Zeit voraus. Genau in die Zeit passend werden aber knallbunte Außenfarben, etwa in Grün und Orange, angeboten. Der kleine Freund ist zwar ein Brot-und-Butter-Auto – trist aussehen soll er deshalb aber auf gar keinen Fall.
Das kommt beim Publikum gut an. So gut, dass die zweite Generation 1984 nur behutsam verändert wird. Und vor allem das Sondermodell „Campus“ zeigt schon im Namen, auf welche Klientel der Renault 5 II zugeschnitten ist. Nicht nur Studierende sollen ihn fahren, natürlich, aber vornehmlich eben jene, die für ein eigenes Auto nur ein begrenztes Budget haben oder bereitstellen.
Als der kleine Freund 1994 in den Ruhestand versetzt wird, stehen die Nachfolger schon parat. Der Clio wird ein Erfolg, mehr aber noch der Twingo mit seiner One-Box-Architektur und einer Aufmachung, die dem Renault 5 von 1972 sehr ähnelt. Bunt darf es sein, bezahlbar muss es bleiben.
Heute sind es längst nicht mehr nur Budgetfragen, die die Entscheidung für einen Kleinwagen begründen. Im Stadtverkehr etwa sind auch kleinste Parklücken mitunter Mangelware, und gerade in Zeiten der E-Mobilität tut es oft auch eine eher geringe Reichweite. In Familien ist der Kleine als Zweitwagen Mittel der Wahl. Für alles, was der nicht „packt“, steht ein größeres Fahrzeug bereit.
Gründe genug, den „kleinen Freund“ zu reaktivieren. Das hat Renault mit einer entsprechenden Studie schon ein Jahr vor dem runden Jubiläum getan. Fotos von 2021 zeigen ein modernes Auto mit aktuellem Cockpit.
Die Karosserieform aber ist dem Ur-Entwurf erkennbar ähnlich. Und wie man das ganz praktisch umwidmen und damit modernisieren kann, zeigt ein Detail: Wo früher der sportliche Lufteinlass auf der Motorhaube saß, verbirgt sich jetzt die Klappe für den Anschluss des Ladekabels. Denn anno 2021 fährt auch der „kleine Freund“ elektrisch, versteht sich.
Die Ähnlichkeit mit dem legendären Vorfahren reicht beim Neuen ansonsten sogar bis zur Karosseriefarbe: Das knallige Gelb hätte auch gut in einen Verkaufsprospekt von 1972 gepasst. Die Chancen stehen gut fürs Comeback.

Text KÜS/Roland Bernd
Quelle & Fotos Renault

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