Neue Wege bei Verkauf und After-Sales-Geschäft


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Immer mehr neue Automarken drängen auf den deutschen Markt. Gleichzeitig ändern sich auch die Vertriebs- und Servicewege. Viele gehen weg von flächendeckenden Markenhändlern und -werkstätten. Direktvertrieb wird ebenso favorisiert wie Miet- und Sharing-Angebote und die Kooperation mit externen Partnern im After-Sales- und Werkstattbereich. Heißt: Autofahrer*innen können sich auf eine Vielzahl an Modell- und Mobilitätsangeboten einstellen.

Ende 2021 ist der Zeekr 001 in China gestartet. 2023 will die Geely-Tochter den Stromer auch auf den großen Automärkten weltweit vermarkten

Das Tesla Model 3 ist nicht mehr nur E-Bestseller

Der Polestar 2

Marvel R heißt eine weitere Elektro-Neuheit der SAIC-Marke MG

 

Der kleine Elaris Finn bietet ein durchaus modernes und gefälliges Design

Rund 400 Kilometer Reichweite soll der Aiways bieten

Vorreiter dieser Entwicklung am Markt war Tesla, die 2014 mit reinen Elektrofahrzeugen in Deutschland debütierten und aktuell mit Model 3, Model S, Model X und Model Y am Markt sind. Die Modelle des US-Herstellers konnten zunächst nur via Internet bestellt werden. Autohäuser im klassischen Sinn unterhält Tesla nicht, aber mittlerweile ist der Vertrieb in Deutschland auch über einen der 27 Tesla-Shops oder der 16 Tesla-Service-Center möglich. Sofern kein Service-Center in der Nähe ist, können entsprechende Leistungen auch von Werkstätten mit einer speziellen Zulassung für E-Autos übernommen werden.

Der Geely-Konzern ist zweitgrößter Autobauer aus China. Zu ihm zählen neben Polestar, der schwedischen Schwestermarke von Volvo, auch Lynck & Co sowie die Elektro-Marke Zeekr mit Designzentrum in Göteborg. Polestar (hervorgegangen ist der Markenname aus dem des ehemaligen Haustuners von Volvo) ist eine reine Hybrid- und Elektromarke. In Göteborg werden die Modelle entwickelt, produziert wird in China. Der Vertrieb der Polestar-Modelle erfolgt online über die Webseite des Herstellers. Über seine Partner bietet Polestar auch ein Abo-Modell an. Für den Service sind über 100 Werkstätten aus der Kooperation mit Volvo zuständig. Auch Lynck & Co ist seit 2017 als eigenständige Marke mit Sitz in Göteborg unterwegs, wo die Fahrzeuge auf gemeinsamer Volvo-Plattform entwickelt und designt werden. Lynck & Co will in Europa ausschließlich elektrifizierte Fahrzeuge mit neuem Vertriebsmodell in Form von flexiblen Mobilitätslösungen anbieten. Anstelle eines Händlernetzes werden Clubs in Metropolen Europas eingerichtet, die als Kontaktstelle fungieren. Erstes Modell ist der 01 – ein SUV auf Basis des Volvo XC40. Anstatt das Fahrzeug nur zu kaufen, wird auch hier ein monatliches Abomodell angeboten. Für 500 Euro monatlich kann man beispielsweise den 01 nutzen, die Laufzeit stets mit einer einmonatigen Frist kündigen. Kaufen kann man den Stromer auch – über das Internet.

MG, seit 2007 der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) angehörend, setzt beim Vertrieb in Deutschland auf lokale Agenten. 2021 wurden hierzulande insgesamt 101 MG-Motor-Vertriebspunkte mit Beratung und Service eröffnet. Derzeit im Angebot sind das vollelektrische City-SUV ZS EV, der EHS Plug-In-Hybrid und das elektrische Lifestyle-SUV Marvel R. Im März soll der neue E-Kombi MG5 Electric präsentiert werden.

Auf reinen Direktvertrieb setzt der chinesische Elektroautobauer AIWAYS, dessen 204 PS starkes SUV U5 seit 2020 in Deutschland zu haben ist. Bestellungen laufen über die Internetseite des Herstellers, Beratung und Probefahrten können über Euronics (Verbundgruppe von Elektronikmärkten) gebucht werden. Den Service steuert die Werkstattkette A.T.U bei.

Eine noch junge Automarke ist Elaris, die Elektroautos chinesischer Hersteller vertreibt. Ende 2021 hat der Importeur die ersten 150 Stromer – Pio und Beo – aus China erhalten, die über Euromaster und weitere Partner ab sofort zum Verkauf stehen. Im Programm ist auch das Kompakt-SUV Beo. Die Fahrzeuge sind außerdem per Online-Direktbestellung verfügbar.

Text Ute Kernbach
Fotos Aiways, Elaris, MG, Polestar, Tesla, Zeekr

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