Neue Produktionsverfahren für Automobile


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Nicht nur bei Antrieb und Vernetzung steht das Auto vor einer Revolution. Auch die Produktion könnte sich in den nächsten Jahren deutlich weiterentwickeln. Die Ansätze der Hersteller reichen von der Karosserie aus einem Guss über Skateboard-Module bis zum 3D-Druck.

Rinspeed setzt verschiedene Module auf seine Skateboards

Der Fahrzeugbau als Thema rückt derzeit auch dank Tesla wieder stärker in den Blick: Der kalifornische E-Auto-Hersteller kündigte an, die Aluminium-Karosserie seines kleinen SUV-Modell Y künftig aus einem Guss herstellen zu wollen. Schweißen, kleben und schrauben – all das könnte dann der Vergangenheit angehören. Wie realistisch Teslas Vorhaben ist und inwiefern die potenziellen Vorteile tatsächlich realisiert werden können, bleibt aber noch abzuwarten.
Mindestens ein Gewinn für die optische Vielfalt könnte hingegen die modulare Skateboard-Plattform sein. Sie ist ebenfalls ein Ansatz zur Senkung der Produktionskomplexität, beherbergt E-Motor, Batterien und Achsen, während der Aufbau als separate Einheit ausgeführt ist. Diese wird dann auf die Antriebsplatte gesetzt und kann bei Bedarf auch gewechselt werden. Auf einer standardisierten Basis lassen sich somit zahlreiche unterschiedliche Fahrzeugmodelle realisieren: vom Transporter über das Großraumtaxis bis hin zum Privat-Pkw nach individuellem Zuschnitt. In die Großserie hat es dieser Ansatz bislang noch nicht geschafft, doch viele Hersteller wie Daimler, General Motors und Toyota haben das Konzept bereits in Form von Messe-Studien und Showcars getestet. Zu den bekanntesten Entwürfen zählt der Metrosnap von Rinspeed.
Bereits über die Experimentierphase hinaus ist der 3D-Druck. Mehrere deutsche Autohersteller nutzen schon seit einigen Jahren das sogenannte additive Produktionsverfahren, mit dessen Hilfe sich Teile entwickeln lassen, die mit klassischen Werkzeugen nicht produzierbar wären. So konnte speziell für den BMW i8 Roadster dank dieser Technik ein Bauteil der Verdeckmechanik entwickelt werden, das sich anders gar nicht herstellen ließe. Porsche hat jüngst zusammen mit Mahle für den Supersportwagen 911 GT2 RS ein 3D-Druckverfahren für Motorkolben entwickelt, durch das die Motorkomponenten leichter werden und mehr Leistung ermöglichen. Im konkreten Fall immerhin 30 PS. Die Vorteile der Technik liegen nicht nur im Leichtbau, dem flexibleren Design und Erleichterungen in der Produktionslogistik, sondern auch bei der Individualisierbarkeit. Kunden könnten sich künftig etwa ihren Namen oder ein Familien-Wappen ins Auto prägen lassen.

Das Model Y soll künftig aus einem Guss sein

Bei Porsche ist der 3D-Druck schon im Einsatz

Fotos Porsche, Rinspeed, Tesla

 

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