Marktbetrachtung: Minicars


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Seit der Einführung des smart versuchen fast alle Hersteller die Minicarklasse mit frischen Fahrzeugen zu versorgen. Im letzten Jahr wurden hierzulande knapp 237.000 Winzlinge neu zugelassen. Zu dieser Klasse gehören unter anderem Fahrzeuge wie der Fiat 500, Hyundai i10, Opel Adam, smart fortwo und VW up! um nur die fünf Zulassungsstärksten zu nennen.

„Es wird sicher ein paar Fahrzeugsegmente geben, deren Fortbestand in Zukunft nicht völlig gesichert zu sein scheint. In der Biologie würde man dies als endangered species, gefährdete Arten, bezeichnen. Dazu gehören die großen Luxuslimousinen ebenso wie die schweren SUV. Kleine, verbrauchsarme Minis für die Anforderungen der Städte, mit geringem Platzbedarf und Verbrauch sowie genügend Konnektivität, um das Fahren angenehm zu machen und auch mal eine längere Strecke zurückzulegen.


Diese Kleinstwagen werden noch lange unser Straßenbild prägen

In naher Zukunft werden die Verbrennungsmotoren in Elektromotoren getauscht, aber das Prinzip bleibt gleich und damit gleich attraktiv“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH.

Beim Kauf eines neuen Fahrzeugs – egal in welcher Preisklasse und in welchem Segment – sollte man vorher schon an den zu erwartenden Wertverlust denken. Die Bähr & Fess Forecasts GmbH ist dieser Frage bei ausgewählten Stadtflöhen auf den Grund gegangen (siehe auch Tabelle unten). Die Prognose-Experten attestieren dem Toyota Aygo, der von einem 69-PS-Motor angetrieben wird, beste Noten. In vier Jahren ist der kleine Japaner noch 48 Prozent seines ehemaligen Neupreises wert, damit belegt der Aygo Platz eins in der Wertstabilitäts-Hitliste. Bei einem Neupreis von 9.950 Euro für den japanischen Stadtfloh ergibt das einen Wertverlust in Euro von rund 5.170 Euro.

Den Silberplatz unter den Vierjährigen beansprucht der kultige Fiat 500 1,2 für sich. Mit einem prognostizierten Restwert von 47 Prozent verliert der Italiener lediglich einen Prozentpunkt mehr als der Japaner. „Es mag praktischere Kaffeekannen geben als jene von Alessi, aber sind die auch schöner? Es mag schnellere und verbrauchsoptimiertere Motorräder geben als eine Ducati, aber vermitteln die ein ähnliches Kribbeln, wenn man den Anlasser betätigt? So ähnlich verhält es sich beim 500er-Fiat, perdono, Cinquecento – insbesondere in Kombination mit der 2-Zylinder-Turbo-Maschine. Da spratzelt das Motörchen und bietet gleichzeitig einen sehr moderaten Verbrauch bei sehr guten Fahrleistungen. Das hat seinen Kaufpreis, der Kofferraum wird dadurch nicht größer, die Garantie nicht länger und die Verarbeitung und den Fahrkomfort hat man woanders schon besser gesehen. Aber dieses Auto hat Charakter und dies kann man leider nur noch über wenige Exemplare auf unseren Straßen sagen. Charakter ist dann auch die Gewähr, dass die Wiederverkaufspreise für den kleinen Fiat in Zukunft auf hohem, wenn auch bezahlbarem Niveau bleiben werden“ so Dieter Fess.

Dem Gros der ausgewählten Winzlinge attestieren die Prognostiker in vier Jahren einen Restwert zwischen mehr als 45 Prozent und unter 47 Prozent.

Schlusslicht bildet der Hyundai i10 mit einem Restwert von 42,5 Prozent, etwas besser schneidet der Opel Adam (43 Prozent) ab. „Ein anderer Charakterkopf, zwar nicht mit italienischem Design, aber deshalb nicht weniger elegant. Wem das von Haus aus attraktive Auftreten noch nicht reicht, der kann aus einer Fülle von verschiedenen Kombinationen sowohl das Fahrzeuginnere als auch das äußere auf das mannigfaltigste mischen und abstimmen.

Es erübrigt sich, bei Kleinstwagen über die geringere Kofferraumkapazität zu mäkeln, das liegt nun mal in der Natur der Abmessungen begründet. Aber die verwendeten Materialien wirken sehr hochwertig und sehr gut verarbeitet und die Motorisierungen sind allesamt okay. Trotz seines fortgeschrittenen Produktlebenszyklus, ist der Adam auf dem Gebrauchtwagenmarkt immer noch ein gesuchtes Fahrzeug“, so Dieter Fess.

Image oder Wertverlust in Euro – was ist wichtiger? Bunt gemischt sieht es aus sobald man zusätzlich zur Betrachtung „Wertverlust in Prozent“ auch den relevanten Aspekt „Wertverlust in Euro“ anschaut. Direkt auf den ersten Platz der Rubrik erscheint der Ford Ka, den man eher im Mittelfeld denn am Anfang vermutet hätte. Bei einem Neupreis von 9.310 Euro verliert der Eigner des kleinen Kölner in vier Jahren nicht einmal 5.100 Euro. Der Besitzer des kultigen Fiat 500 1,2 dessen Neupreis auch um einige tausend Euro höher liegt (Neupreis: 12.490 Euro) muss dagegen einen Wertverlust von mehr als 6.600 Euro hinnehmen.

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