Die Prognoseexperten von Bähr & Fess Forecasts haben die zukünftigen Restwerte ausgewählter Modelle der flotten Flitzer näher analysiert (siehe auch Tabelle). Gewinner in Sachen Wertstabilität sind der Alfa Mito, der Audi A1 und der Ford Fiesta. Die Nase knapp vorne im Wertstabilitätsrennen hat der Mito TB 1,4 16V. In vier Jahren prophezeien die Saarländer dem Italiener, unter dessen Haube ein 170-PS-Motor werkelt, noch einen Restwert von 53,0 Prozent. Dicht dahinter auf Rang zwei und drei rangieren die Mini-PS-Boliden aus Ingolstadt und Köln. Dem Audi A1 1,4 TFSI mit 195-PS-Motor attestieren die Experten im genannten Zeitraum noch einen Restwert von 52,5 Prozent und der Newcomer Fiesta ST mit 182 PS verliert lediglich einen halben Prozentpunkt weniger. Erwähnenswert ist, dass der Fiesta ST-Pilot bei einem heutigen Neupreis von 19.990 Euro in vier Jahren einen Wertverlust von lediglich rund 9.600 Euro verschmerzen muss. Beim Mini John Cooper Works GP für 36.800 Euro dagegen liegt der Wertverlust nach diesem Zeitraum bei mehr als 18.000 Euro, dabei liegt sein prozentualer Restwert nur einen Prozentpunkt unterhalb des Kölners.
Ebenso mit Restwerten von mehr als die Hälfte des ehemaligen Neupreises in vier Jahren kann der bereits erwähnte 218 PS starke Mini John Cooper Works GP (51,0 Prozent) aufwarten. „Wenn man sich in einem normalen Cooper S bewegt, dann ist man wahrlich schon nicht schlecht motorisiert. Ob der etwas lautere Auftritt des Works, die relativ belanglose Leistungssteigerung und der ganz und gar nicht belanglose Aufpreis das alles wert ist, darf bezweifelt werden. Dass diese Bilanz zu ungunsten des Works ausfällt, liegt allerdings nicht an dessen speziellen Genen, sondern vielmehr an den vielen generell guten Fähigkeiten des Cooper S“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH in Völklingen. Im Mittelfeld des Wertstabilitätsrennens können sich der 180 PS starke Skoda Fabia 1,4 TSI (49,5 Prozent), der französische Newcomer 208 GTi mit 200 PS und der Italiener Fiat 595 Abarth behaupten. „Abarth? Kommt von abartig? Hat was mit apart zu tun? Ein Bruder von M. Barth? Alles falsch! Abarth, der längst verstorbene Tuner, der seinen Tuningobjekten nicht nur seinen Namen, sondern auch sein Sternzeichen vererbt hat. Jüngster Spross ist der Fiat 500, pardon Abarth, der mit 160 PS minimal krawalliger Aufmachung und super Brabbelsound aus den Auspuffrohren zu beeindrucken vermag. Schalensitze und Ambiente sind eine Wucht und der Preisunterschied zum Mini Works ist gnadenlos hoch. Die Wahl zwischen beiden Fahrzeugen sollte ähnlich leicht fallen wie die zwischen fish & chips und einer Pizza Funghi!“, so Dieter Fess.
Danach geht es Schlag auf Schlag weiter: Mit einem Restwert von 47,5 Prozent kann der 200 PS starke Renault Clio Sport nur einen Platz im unteren Drittel der Hitliste für sich in Anspruch nehmen. Nochmals einen Prozentpunkt weniger attestieren die Experten aus dem Saarland dem Opel Corsa mit 210 PS und dem Seat Ibiza Cupra, unter dessen Motorhaube ein 180-PS-Motor werkelt. Schlusslicht bildet der Wolfsburger Polo R WRC mit einem Restwert von 45,5 Prozent im genannten Zeitraum. Der Eigner des 220 PS starken Volkswagen-Zwerg, der stolze 33.900 Euro kostet, muss mit einem Wertverlust in vier Jahren von knapp 18.500 Euro rechnen. „Beinahe 35.000 Euro auszugeben und dafür einen Polo mit 220 PS und noch nicht mal 250 km/h Spitze zu erstehen, verlangt den Enthusiasten und ganzen Wolfsburgfan. Der VW ist natürlich klasse, sehr gut verarbeitet und erfüllt, anders als Works und Abarth durchaus die „Wolf-im-Schafspelz“-Funktion … Aber für ähnliches Geld erhält man ein Hyundai Coupé, einen Toyota GT 86 oder einen Nissan 370 Z, ganz zu schweigen von einem Golf GTi.
Aber das ist wohlfeile Kritik, denn VW weiß das natürlich auch alles schon längst. Um an der Rallye-Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, bedurfte es eines sogenannten Homologationsmodells und dafür muss eine begrenzte Stückzahl von Serienfahrzeugen hergestellt werden – et voilà: der Polo WRC!“, so Fess.
Flotte Flitzer: Restwert-Prognosen nach Jahren in Prozent
Marke/Modell | kW/PS | Neupreis in Euro |
Restwert in 4 Jahren in % |
Wertverlust in 4 Jahren in € |
Alfa MiTo TB 1,4 16V MultiAir Quad. Verde | 125/170 | 21.450 | 53,0 | 10.082 |
Audi A1 1,4 TFSI S-Tronic Ambition | 136/195 | 25.120 | 52,5 | 11.932 |
Citroën DS3 Racing | 152/207 | 31.210 | 46,0 | 16.857 |
Fiat 595 Abarth Turismo | 118/160 | 23.150 | 49,0 | 11.807 |
Ford Fiesta 1,6 EcoBoost ST | 134/182 | 19.990 | 52,0 | 9.595 |
Mini John Cooper Works GP | 160/218 | 36.800 | 51,0 | 18.032 |
Opel Corsa 1,6 Turbo OPC Nürburgr. Edition | 155/210 | 28.265 | 46,5 | 15.122 |
Peugeot 208 GTi 200 THP | 147/200 | 22.900 | 49,0 | 11.679 |
Renault Clio 1,6 Turbo R.S. EDC | 147/200 | 23.950 | 47,5 | 12.571 |
Seat Ibiza SC 1,4 TDI DSG Cupra | 132/180 | 23.590 | 46,5 | 12.621 |
Skoda Fabia 1,4 TSI DSG | 132/180 | 22.300 | 49,5 | 11.262 |
VW Polo R WRC | 162/220 | 33.900 | 45,5 | 18.476 |
Quelle: Bähr & Fess Forecasts / Stand Juni 2013 / Händler-Verkaufspreise / Basislaufleistung
2 Kommentare
Was für ein lächerlicher Bericht.
Ein Alfa soll demnach Wertstabiler als ein VW oder gar Audi sein.
Das der Fiesta dort als Sieger hervorgeht sollte einem allein durch den geringsten Preis klar sein.
Sehr geehrter Herr Schiffer,
der Bericht mag vieles sein – lächerlich ist er bestimmt nicht. Die hier verwendeten Resultate basieren auf den Statistiken des renommierten Instituts BF Forecasts, in die viele verschiedene Faktoren einfließen. In einer Zeit, in der gegenüber solchen Rankings durch bestimmte Vorkommnisse das Vertrauen mehr und mehr schwindet, behauptet BF Forecast seine Glaubwürdigkeit. Dass dabei nicht immer die Wunschautos vorne stehen, liegt wohl in der umfassenden Datenanalyse begründet.