Die Prognose-Experten von Bähr & Fess Forecasts aus dem Saarland haben das Restwertverhalten ausgewählter Coupés näher analysiert und das Wertverhalten innerhalb dieses Segments ist höchst unterschiedlich, ebenso wie die Neupreise (siehe auch Tabelle). Die Restwertschere klafft bei den einzelnen Fahrzeugen um fast dreizehn Prozentpunkte auseinander.
Bestnoten in Sachen Wertstabilität attestieren die Prognostiker dem Porsche Cayman mit 275 PS und dem Audi TT Coupé, unter dessen Motorhaube ein 230 PS starker Zweiliter-Benzinmotor werkelt. Mit einem Neupreis von 35.000 Euro ist der Ingolstädter im mittleren Preissegment angesiedelt, der Zuffenhausener Cayman spielt mit einem Neupreis von 51.385 Euro in einer anderen Liga. In vier Jahren haben der Porsche Cayman und das TT-Coupé noch einen prognostizierten Restwert von rund 54 Prozent. In Euro ausgedrückt verliert der TT-Pilot nach diesem Zeitraum nur rund 16.100 Euro, beim Cayman-Eigner sind es dagegen fast 23.600 Euro.
Wer Fahrspaß pur und ein gutes Prestige sucht, der kann sich für sehr viel Geld einen Porsche 911, der mehr als 90.000 Euro kostet, oder für wahrnehmbar weniger einen Cayman zulegen. Insbesondere der Cayman S lässt leistungsmäßig eigentlich keine Wünsche offen.
Dahinter folgen mit Restwerten zwischen 50 Prozent und unter 54 Prozent das Diesel-Pendant Audi TT Coupé 2,0 (53,3 Prozent), der BMW 420i (51,8 Prozent) und 420d (53,2 Prozent) sowie die Audi A5 Coupé-Modelle 2,0 TDI (50,6 Prozent) und 1,8 TFSI (50,3 Prozent). Nicht ganz die Hälfte ihres ehemaligen Neupreises in vier Jahren sind der Porsche 911, der VW Scirocco 2,0 TSI und der Peugeot RCZ THP 200 noch wert. Mit Restwerten zwischen 46 Prozent und 49 Prozent bilden die Coupés Mercedes E 200 und E 220 CDI, Mercedes C 200 und C 220 CDI, Toyota GT 86, Peugeot RCZ HDI 163, der VW Scirocco 2,0 TDI sowie der Jaguar F-Type die goldene Restwertmitte im ausgewählten Segment. „Nur wenige Marken verheißen so viel Prestige wie die Nobelmarke aus England. Seit der Übernahme durch einen indischen Konzern läuft es wieder richtig rund. Der F-Type, insbesondere in der S-Version, ist eine Fahrmaschine, deren Sound man so schnell nicht vergisst. Drückt man die S-Taste, dann verursacht jeder Schaltwechsel einen dermaßen spektakulär komponierten Auspuffklang, dass es den Menschen mit ‚Benzin im Blut‘ wohlige Schauer über den Rücken laufen lässt. Dafür gelingt das ‚leise, raubkatzenhafte Heranpirschen‘ an die Garageneinfahrt zu nachtschlafender Zeit nur unvollkommen. Egal. Der F-Type wird in überschaubaren Volumina produziert und dafür gibt es auch immer einen Abnehmer. Die Restwerte sind durchaus auf einem Niveau, das nicht weit von den deutschen Premiummarken entfernt ist“, so Dieter Fess Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH in Völklingen.
Mit dem Toyota GT 86, der mit dem Audi TT, dem Peugeot RCZ und dem Hyundai Veloster konkurriert, hat Toyota ein gutes Angebot im Portfolio. Der Restwert des GT 86 (46,6 Prozent) ist bedeutend höher als der des Hyundai Veloster (41,3 Prozent). Gemeinsam mit dem Chevrolet Camaro Coupé, der mit fast 40.000 Euro in der Preisliste steht, rangiert der Hyundai Veloster am unteren Ende der Restwert-Hitliste. „Ein gelungenes Remake der siebziger Ikone ist das Camaro Coupé. Diesmal geht der Camaro sogar schon in die zweite Modellrunde. Chevrolet hat alles richtig gemacht und das grundsätzliche Auftreten des Chevi nicht verändert. Lediglich ein paar marginale Verbesserungen beim hochwertiger wirkenden Interieur sowie eine Optimierung der Muscle-Car-Optik wurden vorgenommen. Das Ergebnis ist ein klares ‚love it or hate it!‘ Es wird aber Lover genug geben, die bereit sind, den gebrauchten Camaro besitzen zu wollen – dafür sorgt schon der verhältnismäßig niedrige Verkaufspreis des Amerikaners und der komplett unbescheidene, bullige Auftritt. Den Gänsehaut-Achtzylinder-Sound gibt es serienmäßig dazu“, so Dieter Fess.