John Lennons Rolls-Royce


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Ein Rolls-Royce an sich ist schon ein Blickfang. John Lennon freilich schaffte es mit seinem Exemplar der legendären „Emily“, noch einen draufzusetzen.

Rückblick: Am 3. Juni 1965 nimmt John Lennon einen Rolls-Royce Phantom V im Farbton Valentine Black in Empfang. So weit, so britisch-gediegen. Lennon allerdings hatte anderes im Sinn. Er habe immer schon ein exzentrischer Millionär sein wollen, gab er zu Protokoll – und auch, dass er dieses Auto als wichtigen Schritt auf dem Weg dahin sah.

Das Interieur kam dem Traum schon sehr nahe. Die Rücksitze waren gegen ein Doppelbett getauscht worden, außerdem befanden sich an Bord ein Fernseher, ein Telefon, ein Kühlschrank, ein Plattenspieler sowie ein besonders Soundsystem. Im April 1967 fragte Lennon bei dem englischen Coachbuilder JP Fallon an, ob dieser dem Phantom nicht eine neue Lackierung verpassen könnte.

Das Ergebnis sprach für sich, und der Zeitpunkt war keineswegs willkürlich gewählt: Der Wagen in neuem „Outfit“ gelangte nur wenige Tage vor einer bahnbrechenden Beatles-Veröffentlichung in den Blick der Öffentlichkeit – und wirkte, als sei er dem Cover des Konzeptalbums „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band“ gleichsam entsprungen.

Das Auto passte zu John Lennon, keine Frage – zu einem Exzentriker, der kein Blatt vor den Mund nahm. Unvergessen seine Bemerkung in Richtung der Royal Family bei einem Beatles-Konzert: Das Publikum solle bei einem Song mitklatschen, die da oben (die Royal Family) brauchten halt nur mit den Juwelen zu rasseln…

John Lennon behielt den psychedelischen Rolls bis 1969 im Einsatz und nahm ihn mit, als er ein Jahr später in die USA umsiedelte. Dort wurden dann Musikerkollegen wie Bob Dylan, die Rolling Stones und die Moody Blues befördert.

Zum 50. Geburtstag des bis heute legendären „Sgt. Pepper“-Albums (unter anderem Vorbild für die berühmten „Pet Sounds Sessions“ der Beach Boys) kam der blumig bemalte Rolls-Royce für kurze Zeit zurück nach England: Der ist zwar heute im Besitz des Royal British Columbia Museum im kanadischen Victoria, kam aber als Teil der Rolls-Royce-Ausstellung „The Great Eight Phantoms“ vom 29. Juli bis 2. August 2017 bei Bonhams in der Londoner New Bond Street für wenige Tage zurück in die britische Hauptstadt.

Die Beatles und das Psychedelische … mit der Vorliebe war Lennon nicht alleine: Legendenstatus erreichte auch der ähnlich auffällig lackierte Mini von George Harrison. Dabei war Lennon summa summarum vielleicht doch mehr klassisch-britisch, als es sein Image seinerzeit zuließ. Denn er besaß noch einen zweiten Wagen der Marke – in ganz schlichtem Weiß.

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