Immer weniger Auswahl bei Sportwagen


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Für viele Sportwagen-Fans ist der Sommer die beliebteste Jahreszeit, um die PS-starken Modelle für eine Ausfahrt zu nutzen. Die Wetterbedingungen sind dann ideal, und als Alltagsautos stehen die Aston Martins, die Alpines und Ferraris ohnehin nicht in der Garage. Auch die preiswerteren Modelle, etwa von Hyundai, Peugeot und Honda heben sich die Besitzer*innen gerne für besondere Gelegenheiten auf.

Ferrari Roma

Allerdings: Wer sich einen solchen Wagen zulegen möchte, muss anno 2022 mit deutlich weniger Modellauswahl rechnen als noch vor rund 20 Jahren. Die Zulassungszahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2010 fanden rund 46.300 Sportwagen (siehe auch Tabelle) in Deutschland Interessent*innen. Fünf Jahre später ging die Zahl der Sportwagen-Neuzulassungen auf rund 41.450 Einheiten zurück, im ersten Pandemie-Jahr 2020 registrierte das Kraftfahrt-Bundesamt nur noch circa 33.550 Sportwagen-Neuzulassungen.
Mehr als die Hälfte der 2010 neuzugelassenen Sportwagen konnten Mercedes (19.466 Einheiten) und Porsche (7.913 Einheiten) für sich verbuchen. Alleine vom E-Klasse Coupe (beim KBA unter Sportwagen gelistet) mit dem Stern wurden knapp 13.300 Exemplare neu zugelassen. Aus der Zuffenhausener Sportwagenschmiede waren es knapp 5.780 Käufer, die sich einen neuen 911er zugelegt haben. Dahinter rangierten BMW mit knapp 6.180 Z4-Zulassungen und Audi mit 6.078 Neuzulassungen (R8: 693; TT: 5.385) in diesem Segment. 2015 konnte Porsche knapp 11.650 Fahrzeuge in der Sportwagenklasse vertreiben, davon rund 8.150 Einheiten vom 911er. Mercedes lag mit etwas mehr als 11.250 Sportwagen-Verkäufen knapp dahinter. Den dritten Rang belegte Audi mit 8.910 Sportwagen-Zulassungen. Bei den Ingolstädtern gingen mehr als 8.250 Zulassungen auf das Konto des TT. Im Jahr 2020 konnte Porsche die größte Anzahl an Neuzulassungen (10.249 Einheiten) für sich verbuchen, dahinter rangierte Mercedes (7.407 Einheiten) und BMW (4.598 Einheiten).
Mit den rückläufigen Zulassungszahlen und mit der geringeren Modellvielfalt stehen die PS-starken Boliden nicht alleine da. Schicke Sportwagen und Cabrios auf Kleinwagen-Basis, von Nissan, Opel, Renault und VW gibt es heute ebenso wenig wie die offenen Versionen von kleinen Peugeot und Mitsubishi. Allein Mazdas MX-5 ist in dieser Klasse mit einer aktuellen Version vertreten.
Hersteller fokussieren sich anno 2022 naturgemäß auf Elektromobilität, als Karosserieform zudem auf die unverändert boomenden SUV in nahezu allen Größen. So bietet Lamborghini den 650 PS starken Luxus-SUV Urus mit Sportwagenqualitäten an. Ferrari beginnt noch in diesem Jahr mit der Produktion des ersten Viertürers, dem SUV Purosanque, der von einem V6-Hybriden angetrieben werden soll. Auch Renault-Ableger Alpine, bis jetzt ein reiner Sportwagenhersteller soll ein elektrisches betriebenes SUV bekommen. Porsche will den 718 Boxster und den 718 Cayman unter Strom setzen.
Klassiker wie der erwähnte Mazda MX-5, aber auch der Porsche 911 sind weiterhin sehr gefragt. Mercedes hat seinen Sportwagen SL, der zunächst mit einer Achtzylinder-Motorisierung auf den Markt kommt und seit März bestellbar ist, frisch auf den Markt gebracht.
Viel Aufmerksamkeit ist den Fahrmaschinen mit PS-starken Motoren und rasanten Beschleunigungen also in besonderem Maße sicher. Dafür sorgt schon der aus dem schrumpfenden Modellangebot zunehmend resultierende Seltenheitswert.

Lamborghini Aventador

Porsche 911

Mercedes E-Klasse

Alpine A110

BMW I8

Fotos Alpine, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes, Porsche

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