Das Comeback des 2 CV Fourgonnette


Der Name ist Programm – jedenfalls überwiegend

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Lieferwagen kauft man in der Regel nicht, weil sie so chic sind. Robust müssen sie sein, den Straßen nicht gleich jede Unebenheit verübeln, und neben Fahrer*in und Passagieren muss Platz sein für Güter, die im Pkw nicht unterzubringen sind. 

Wie aus solchen Anforderungen heraus tatsächlich ein chices Fahrzeug wird, zeigt Citroën mit dem Comeback des 2 CV als Fourgonnette (Lieferwägelchen). Der lief von 1951 bis 1987 vom Band und kommt Anfang 2023 zurück. Nominell als Berlingo-Version, aber schon ein flüchtiger Blick auf den Neuen zeigt: Zumindest äußerlich ist das eine glasklare Reminiszenz an die »Lasten-Ente« von damals.

Gilt das auch für die Technik? Immerhin scheint die Karosserie nahezu komplett aus Wellblech zu bestehen, so wie beim Urahn. Aber: Was bei ihm Stabilität garantieren sollte, ist beim Neuen tatsächlich bloße Deko. Quasi eine zweite Haut, unter der sich z. B. moderne Glasfaserkomponenten befinden. Auch die verchromten Teile der zweiten Haut sind optisch retro, technisch modern. 

Und auch unter dem (Well)blech und der Motorhaube geht es natürlich modern zu. Die verschiedenen Karosserievarianten, die sich nach den Erfordernissen des modernen Lastenautos richten, werden von modernen Verbrennern angetrieben, Benziner und Diesel sind im Angebot. Wer dennoch den Antrieb aus der Steckdose vorzieht, wird ebenfalls auf seine Kosten kommen.

Nochmal zurück zur Funktion als Lastentier auf Rädern – was packt denn der Neue? Vier Mal so viel wie der Alte, verspricht der Hersteller. Waren es 1951 noch 250 Kilogramm, soll die Berlingo-Ente eine Tonne an Waren locker packen. Und auch sonst ist Fortschritt angesagt – mit bis zu 18 verfügbaren Assistenzsystemen zum Beispiel.

Retro-Design ist seit einiger Zeit sehr beliebt. Gerade Citroën zitiert bei neuen Modellen gerne deren Verwandtschaft zu früheren, die längst Kultstatus erreicht haben. Bei der Einführung der ersten Generation des C3 waren 2002 die Vergleiche mit dem 2 CV noch mehr oder minder bemüht, beim wenig später eingeführten C3 Pluriel immerhin gut nachvollziehbar. Was hier angeboten wird, ist allerdings eine Mischung aus Alt und Neu, die als solche sofort ins Auge springt. Und wer beim Betrachten überlegt, mit wem die Berlingo-Fourgonnette mit der 2 CV-Front ebenfalls Ähnlichkeit hat, dem sei die Lösung dieses Rätsels verraten: Es ist der Transporter Typ H, der im Original durchaus noch heute unterwegs ist. Mit Wellblech in seiner ursprünglichen Funktion – und meist als Verkaufsauto für Bäckereien. Mit entsprechendem Kit lässt sich übrigens der Jumper zum modernen Typ H umbauen. Möglich macht es das Unternehmen Caselani, das auch den chicen kleinen Lieferwagen entworfen hat.

Fotos Citroën

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