1959: Der Mini kommt


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„Der Suezkanal wurde geschlossen, der Sprit für die Autofahrerinnen und Autofahrer in Großbritannien rationiert. Das war 1956, und aus dem eher unerfreulichen Ereignis wurde die Geburtsstunde für einen Kleinwagen, der erst als reines Spritspar-Vernunftauto konzipiert wurde, sich dann im Laufe der Zeit allerdings echten Kultstatus erwarb. Und wiewohl längst ein Nachfolger unter bayrischer Regie in seine Fußstapfen trat, ist der britische Mini für seine Fans ein bis heute unerreichtes Original.“

1966 schenkte Beatles-Manager Brian Epstein jedem der »Fab Four« einen Mini. George Harrison ließ sein Exemplar mit psychedelischen Motiven bemalen. 2009 wurde ein aktuelles Exemplar Harrisons Original nachempfunden und als Unikat für die 1973 von George Harrison gegründete »Material World Charitable Foundation« versteigert.

Rede und Antwort stand uns Mehmet Şenel, begeisterter Fahrer eines der letzten Exemplare des Kleinwagens unter britischer Regie, 1998 für den Showroom eines Händlers bestellt, in der wohl britischsten aller Karosseriefarben – British Racing Green. 

Der MINI – seit 2001 unter BMW-Regie

Heuer feiert der kultige Kleinwagen, der einst nur für die Ratio entworfen worden war, seinen 60. Geburtstag. Offiziell endete seine Laufbahn am 4. Oktober 2000. Grund genug, auch einen Blick auf die zweite Karriere des Wagens zu werfen – die »Wiedergeburt« unter der Regie von BMW. Der hat sich zweifellos ebenfalls seine Fangemeinde erobert. Doch die Unterschiede zum 59er-Entwurf von Alec Issigonis sind deutlich erkennbar. Die Abmessungen entsprechen denen der heute üblichen Kleinwagen, und Varianten wie der Countryman gehen durchaus eher als Maxi durch. Und es ging darum, die Legende auf vier Rädern nicht einfach sang- und klanglos untergehen zu lassen.Vernunftgründe wie seinerzeit der rationierte Kraftstoff spielten keine Rolle.

Was Alec Issigonis (1906-1988) zur Neuauflage unter Münchner Einfluss gesagt hätte, wäre interessant zu erfahren. Der Designer des Mini war von seinem Entwurf sehr überzeugt. So sehr, heißt es, dass ihn auch kleinste Veränderungen extrem verärgerten.

Mehmets Mini übrigens hat die 20 Lebens- bzw. Laufjahre noch geschafft. Den Abschied nahm nicht nur der Fahrer mit einer guten Portion Wehmut auf: Auch für seine Ehefrau und seine beiden Töchter war der Kleinwagen das, was 2004 unser Titel in KÜSmagazin versprochen hatte: Ein Brite zum Verlieben. 

Mini-Erfinder Alec Issigonis 
war zeitlebens von seinem Mini völlig überzeugt

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