… verleiht Flügel


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Starkes Doping, Wind von hinten oder ein leichtes Gefälle? Nein, ich sitze auf einem Elektrofahrrad, einem «Pedelec», das automatisch beim Treten Gas gibt, im Gegensatz zu einem «E-Bike», bei dem Muskelkraft und Elektromotor zwei völlig unabhängig voneinander wirkende Systeme sind.

elektrofahrraeder

2007 wurden in China über 20 Millionen Elektrofahrräder verkauft, in Europa liegen die Niederlande mit einer Jahresbilanz von 100.000 Exemplaren vorne.

Es ist ein besonderes Gefährt, das die Mobilität eines Faltrades bietet, ohne auf den Komfort einer Motorunterstützung zu verzichten. Tatsächlich lässt sich der Antrieb des Flyer Faltrads 2008 von Biketec in drei Stufen zuschalten, unterstützt die Pedalarbeit bis zu 25 km/h und schaltet bei höherem Tempo ab. Der fast geräuschlose Elektromotor funktioniert unauffällig.

Die Verarbeitung überzeugt auf ganzer Linie. Hochwertige Komponenten wie Acht-Gang-Kettenschaltung von Shimano, ein werkzeuglos höhenverstellbarer Lenker, eine Lichtanlage mit Standlicht und 20-Zoll-Räder kommen zum Einsatz. Eine gefederte Sattelstütze erhöht den Komfort. Allerdings wiegt das Faltrad mit 19 Kilogramm erstaunlich viel, eine Schwäche, die alle Elektrofahrräder teilen.

Wer einen konventionellen Rahmen vorzieht, wird bei Biketec zu Preisen ab 1.990 Euro fündig. Das Flyer C8 Premium, beispielsweise, eignet sich mit Tiefeinstieg für Männer und Frauen. Auch dieser Mercedes der Elektrofahrräder überzeugt mit einem bären-starken Tretlagenmotor und einem perfekt geformten Akku für leichte Entnahme. Praktisch ist ein separater Gashebel, der den Schiebebetrieb mit Motorkraft unterstützt.

Wer sich von seinem geliebten Rad nicht trennen will, kann nachrüsten. Beim Bionx-System schaltet der Radfahrer die zusätzliche Kraftunterstützung im Hinterrad ein. Je nach eingestellter Stufe wird ihre Trittkraft zwischen 25 und 200 Prozent verstärkt. Durch die sogenannte Rekuperation lässt sich die Reichweite des Akkus verlängern: Wer bergab fährt, kann den Energiespeicher aufladen und gleichzeitig die Bremsen entlasten. Bionx kann in fast jedes Fortbewegungsmittel eingebaut werden. Heinzmann liefert einen Nabenmotor für das Vorderrad. Der Antrieb funktioniert mit allen Schaltungstypen und schränkt auch die Funktion einer Rücktrittbremse nicht ein. Zusätzlich verfügt Heinzmann über eine Anfahrhilfe, die auch ohne Mittreten funktioniert.

Alle Elektrofahrräder bewältigen Aktionsradien zwischen 35 und 80 Kilometern. Nach rund 500 bis 700 Ladezyklen erreichen die Akkus ihre Lebensdauer, was zu Kosten zwischen 575 bis 625 Euro führt. Deshalb gibt es Überlegungen, nur die Fahrräder zu kaufen, aber die Akkus vom Hersteller zu leasen. Dies könnte durchaus den Verkauf in Deutschland ordentlich ankurbeln.

transvelo

Interview mit Christoph Joachim

Was unterscheidet die Akku-Typen?
Die modernsten Vertreter sind Lithium-Ionen-Mangan-Zellen (LiOn-Mangan), die auch Bedienfehler wie unvollständige Aufladung verzeihen. Nickel-Metall-Hydrid-Akkus (NiMH) sind eigentlich schon veraltet.

Sind gesetzliche Bestimmungen zu beachten?
Pedelecs bis Tempo 25 km/h und max. 250 Watt Motorleistung gelten als Fahrräder. Schnellere Pedelecs und E-Bikes sind zulassungstechnisch «Kleinkrafträder mit geringer Leistung». Das bedeutet: Alter über 16 Jahre, mindestens Mofa-Führerschein und ein Versicherungskennzeichen. Ein Motorradhelm ist nicht vorgeschrieben.

Gibt es Tipps für Einsteiger?
Einfach mal Probe fahren. Ein gutes Fahrradgeschäft sollte den Kunden ein Test-Bike zur Verfügung stellen, damit es unter den individuellen Alltagsbedingungen ausprobiert werden kann.

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