Eine Vorreiterrolle kann Berlin zweifellos
beim Elektroauto für sich beanspruchen. So
ist der Aufbau von Ladestationen in der Bundeshauptstadt Bestandteil des e-mobility-Pilotprojekts von RWE und Daimler. Der Stromriese und der Automobilhersteller überprüfen mit 100 elektrisch betriebenen smarts die Nutzung von öffentlicher Lade-Infrakstruktur und das Fahrverhalten der Nutzer. Bis 2012 sollen Ergebnisse vorliegen,
wie die Mobilität im «Elektroauto für alle» umgesetzt werden kann.
Zudem kooperiert RWE mit dem Parkraum-bewirtschafter APCOA. Die Unternehmen starten den gemeinsamen Roll-Out von Stromladestationen für Elektroautos im öffentlich zugänglichen Parkraum.
Dadurch können e-Fahrzeuge komfortabel –
beispielsweise während eines Einkaufs – geladen werden.
Zunächst entstehen RWE-Ladestationen in 20 Berliner APCOA-Parkanlagen. Bereits heute nimmt man aber auch schon andere Städte wie Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Stuttgart und München in den Blick.
Getestet wird in Berlin auch ein neuer siebenpoliger Stecker, der Elektroautos und Ladestationen verbindet. Die großen Energiekonzerne hatten sich mit den Automobilherstellern auf einen einheitlichen Stecker zum «Tanken» von Elektroautos verständigt. Die Einigung auf einen verbindlichen Standard galt als eine zentrale Bedingung für den Erfolg der neuen Technologie.
Im Stadtverkehr sind – rein statistisch – 70 Prozent der zurückgelegten Fahrtstrecken kürzer als 18 Kilometer. Damit wird die City als wesentliche Domäne des Elektroautos angesehen. Gegenwärtig liegt bei den meisten Elektromodellen die Reichweite pro Akkuladung 150 und 250 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit bei 140 km/h. Bis das Fahrzeug wieder voll aufgeladen ist, vergehen derzeit zwischen sechs und sieben Stunden.
Daten, die Daimler-Chef Dieter Zetsche optimistisch stimmen für das Elektroauto als Mobilitätskonzept der Zukunft. Zwar ist die Dynamik nur sehr schwer zu prognostizieren, doch gibt es Fachleute, die bis 2015 mit 500.000 verkauften Elektroautos rechnen.
Die Schwachstellen des Elektroautos auf heutigem Stand lauten «zu teuer, zu schwer und zu wenig leistungsfähig.
Ein MINI E wiegt mit 5.088 Batteriezellen 1,5 Tonnen und kann maximal 250 Kilometer weit fahren. Die Kosten für den Batteriesatz werden auf 20.000 Euro geschätzt.