Der Pick-up: Fahrzeugsegment im Imagewandel


Vom Kerl fürs Grobe zum belastbaren Saubermann

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Laredo oder Los Angeles, Boise oder Boston: Wo auch immer man in den USA aus dem Flughafen tritt, ist der Pick-up allgegenwärtig. Denn nicht nur auf dem platten Land und im Wilden Westen halten die Amerikaner dem Pritschenwagen die Treue, sondern auch in der Stadt ist er für viele Autokäufer die erste Wahl. Und in weiten Teilen Südamerikas, Asiens oder Afrikas sieht die Sache nicht anders aus. Nur bei uns bleibt er eine Randerscheinung: VW ist mit dem Amarok aktuell einziger Anbieter aus Deutschland. Ford Ranger, Toyota Hilux, Mitsubishi L200 und alle anderen im Segment sind hier immer Nutzfahrzeuge für die Nische geblieben, die es nur ausnahmsweise mal ins Privatleben geschafft haben.

Das könnte sich bald ändern. Dafür gibt es zwei Gründe:

Erstens: Der Pick-up entwickelt sich zusehends zur hartgesottenen Alternative für all jene, denen ein SUV mittlerweile zu soft und zu empfindlich geworden ist. Wer einen Geländewagen nicht nur wegen der hohen Sitzposition schätzt, sondern sich tatsächlich ins Gelände wagen will, bekommt für weniger als 60.000 nur den Suzuki Jimny, während man auf der anderen Seite spielend das Doppelte ausgeben kann. Deshalb gibt es immer mehr Privatleute, die sich für solche Touren einen Pick-up kaufen, wo Starrachsen und Leiterrahmen genau wie Allrad und Untersetzung meistens Standard sind. Alles, was man sonst noch braucht, haben die Zulieferer und Umrüster längst im Programm – von der Seilwinde bis zum Campingaufbau samt Dachzelt und Outdoor-Küche.

Zweitens: Die Autos mit dem Image des „Kerls fürs Grobe“ erleben einen Imagewandel und werden als Saubermänner interessant. Teslas Cyber-Truck hat einen Imagewandel eingeleitet hin zum cleanen Lifestyle-Auto. Ok, der Cyber Truck ist erst mal ein Einzelstück. Aber den bereits sehr trendigen Rivian R1T kann man kaufen, zumindest in den USA. Und Ford hat mit dem F-150 Lightning seine ganz eigene Antwort auf diesen Trend, mit der Elektroversion des seit fast fünfzig Jahren meistverkauften Autos in den USA. Chevrolet und Ram ziehen derzeit nach. Vieles spricht dafür, dass diese Bewegung aus den USA auch Deutschland erreicht.  Denn der „Kerl fürs Grobe“ bleibt belastbar und praktisch. Allerdings, und das ist dann neu, wird er zum belastbaren und praktischen Saubermann.

 

Der Cybertruck von Tesla ist noch ein Einzelstück

Der trendige Rivian-R1T ist bereits in Serie gegangen

Der E-Pickup F 150 Lightning von Ford ist praktisch, belastbar und sauber unterwegs

 

Fotos Ford, Rivian, Tesla

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