Unterwegs in der Steiermark


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Richtung Leibnitz – und von dort aus immer der R 2-Beschilderung nach. Das weiße Symbol auf dem grünen Schild weist auf die Route des Murradweges hin. Im Nationalpark Hohe Tauern entspringt das zunächst wilde Gewässer, das nach 275 Kilometern in Bad Radkersburg träge endet. Die fruchtbare Landschaft rund um das beschauliche Städtchen, wo Österreich auf Ungarn und Slowenien trifft, wird auch als „Speisekammer Österreichs“ bezeichnet. Der kleine Grenzverkehr war für die Bauern auch in Zeiten des Kalten Krieges Alltag, wenn es darum ging, die Felder zu bestellen. Einzelne der alten, robusten Lastwagen von Steyr sind noch heute im Ernte-Einsatz.

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Picknickpause auf dem Weg zur Riegersburg

Die reichen Erträge der südsteirischen Speisekammer tischt abends die Wirtin des traditionellen Buschenschanks nahe der Therme in Bad Radkersburg auf. Gemüse in allen Variationen, G’selchtes und Luftgetrocknetes, Käse, verschiedene Aufstriche und der süffige Schilcher-Wein füllen die Kalorien, die wir abgestrampelt hatten, locker wieder auf.

Eine Rundtour durch das Vulkanland, wie das fruchtbare Dreiländereck auch genannt wird, führt durch Obst- und Weinberge zu Franz Habel. Sein Borstenvieh, dessen Schinken der Bauer veredelt, trägt deshalb den Namen Vulcanoschweine. Den Weg vom Ferkel bis zum mehrfach prämierten Vulcano-Schinken kann man in der Schinkenmanufaktur bei Auersbach vor allem durch eindrucksvolle virtuelle Darstellungen nachvollziehen. „Besonders Stadtkindern wollen wir zeigen, dass Schinken nicht aus der Fabrik kommt“, sagt die Chefin des Hauses.

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St. Anna am Aigen umgeben von Rebhügeln

Am nächsten Morgen rollen wir genüsslich über den Thermenradweg durch Apfelbaumwiesen und Weinstöcke nahe der ungarischen Grenzlinie. Etwa auf halber Strecke zur Riegersburg erhebt sich das idyllische Dorf St. Anna am Aigen vor uns. Die erste wirkliche Herausforderung an die Kondition. „Nehmen wir den kurzen, steilen Weg oder die Umfahrung?“, fragt Thomas, der als Chef der Weinradel-Touren Erfahrung mit dem schweißtreibenden Anstieg hat. Wir wollen es wissen und treten kräftig in die Pedale. Die Belohnung winkt im Weingärtchen der Weinboutique am Rande des Marktplatzes. Ein frischer Muscateller Frizzante rinnt durch die Kehle, während der Blick über die malerische Landschaft wandert. Danach geht es vorbei an Burg Kapfenstein in rasanter Fahrt hinunter ins Raabtal nach Neustift, wo wir uns mit einem leckeren Picknick stärken.

Obstplantagen so weit das Auge reicht kennzeichnen das steirische Thermenland. Zu edlen Bränden und feinem Essig verarbeitet Alois Gölles, Obstbauer nahe der Riegersburg, auch seltene Sorten wie Maschansker Apfel oder Hirsch- und Saubirne. Seine Spezialität ist Balsamico, der mehrere Jahre im Eichenfass reift. Nach einer Einführung in die verschiedenen Essig-Geschmacksrichtungen verfeinern wir beim Abendessen im stylischen Hotel der Familie Gölles unseren Salat nach eigenem Gusto.

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Steiermark-Thermenradweg in St. Anna

Die Krönung der Gaumenfreuden winkt in Bergl. Auf seinem elterlichen Hof hat Josef Zotter ein einzigartiges Schokoladen-Schlaraffenland geschaffen. Dabei erstaunt nicht nur die Kreativität der sechzehn verschiedenen Probierstationen. Der geniale Schokoladen-Maestro tauscht seine durchweg selbst entwickelten Rezepte jedes Jahr aus. Damit die ausgemusterten Sorten nicht in Vergessenheit geraten, hat er auf seinem weitläufigen Anwesen einen Schokoladen-Friedhof errichtet.

Weitere Infos

www.weinradel.de

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