Neue Farbe auf altem Blech


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Bei einem geführten Rundgang erfahren die Besucher anhand von Vorführungen, Experimenten und Ausstellungsstücken, aus welchen Rohstoffen Lacke hergestellt werden, welche Maschinen bei der Produktion und zum Mischen Verwendung finden, wie unterschiedliche Lackprüfgeräte eingesetzt werden und welche Möglichkeiten es zur Beschichtung von Untergründen und zur Qualitätsprüfung fertiger Produkte gibt. Wir befinden uns im Deutschen Industrielack-Museum, dem einzigen Privatmuseum im Dortmunder Hafenviertel.

Museumsleiter Thomas Grüner, Jahrgang 1961, ist schon sehr lange begeistert von Lacken und Farben als Werkstoff. Kein Wunder, dass er zugleich Inhaber der Lack-Manufaktur KADDI LACK ist. Als solcher treibt er schon mal die zeitgemäße Silberbronze-Lackierung für einen zu restaurierenden Mercedes 540 K von 1938 auf.
Farbmessgeräte sind eine große Hilfe bei der Nachstellung von Farbtönen. Um aber eine wirkliche Übereinstimmung zu erreichen, ist immer die Feinabstimmung durch einen Coloristen oder Nuanceur notwendig. Prinzipiell lässt sich zwar jeder Farbton nachmischen – weil aber heute manche historischen Blei- oder Chrompigmente verboten sind, kann es mit anderen Pigmenten zur sogenannten »Metamerie« führen: Ein nachgemischter Farbton kann bei unterschiedlichen Lichtsituationen leicht anders wirken und vom Vorbild abweichen.
Die Farbtöne werden hier so gemischt, dass sie bei mittlerem Tageslicht-Spektrum passen. Eine historisch korrekte Autolackierung erfordert aber auch einen Lackierbetrieb, der diese Materialien und Techniken beherrscht. Mit mehr Zeitaufwand ist es bei Teil-Reparaturen sogar möglich, das feine Erscheinungsbild von Metalliclack ohne den heutzutage dabei erforderlichen Klarlack nachzustellen.

 

Deutsches Industrielack-Museum
Drehbrückenstraße 13
44147 Dortmund

Tel 0231 – 8 64 33 27
info@industrielack-museum.de
www.industrielack-museum.de

Fotos Karl Seiler

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