Mazda-Historie in Augsburg


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1960, als Walter Frey aus Augsburg 16 Jahre alt war, deutete sich bereits seine Affinität zu automobiler Technik an: Er befasste sich immer heftiger mit der Idee, in Zukunft Autos zu sammeln. Mit 34 gründete er einen Kfz-Betrieb, später dann ein Autohaus, da hatte er sich für die japanische Marke Mazda entschieden. Das war 1978. Dabei hatte er ein ganz spezielles Interesse an den Wankelmotoren entwickelt. Auf seinen zahlreichen Reisen um den Globus suchte und fand der Firmengründer immer wieder Modelle, die seinem Wunsch, eine historisch möglichst nahtlose automobile Kollektion zu dokumentieren, entsprachen. Nach dem Motto »Gesehen, gekauft und in die Fuggerstadt gebracht« wuchs im Lauf der Jahre die Sammlung bis auf weit über 100 Exponate. Für die Autohaus-Räumlichkeiten spürbar zu viele.


weltweit das Größte seiner Art

Dann kam 2011 das Angebot der Augsburger Verkehrsbetriebe, ein nicht mehr benötigtes Straßenbahndepot zu erwerben. Nach fachgerechter Restaurierung und dem Umbau im Inneren wurde daraus das »Mazda Classic Automobil Museum Frey«. Im Mai 2017 wurde es eröffnet – weltweit das Größte seiner Art. Aus der Frey’schen Sammlung tummeln sich stets gut 50 Exemplare in wechselnder Zusammenstellung. Dass sich Mazda auch im Motorsport erfolgreich betätigte, zeigen einige »Renner«. Das Modell Mazda 323 sorgte in der Rallye-Weltmeisterschaft ehedem für Überraschungen und ein Wankel-Sportwagen gewann die 24 Stunden von Le Mans. Da das bereits seit 1920 bestehende japanische Unternehmen Fahrzeuge für den Straßenverkehr baut, führte dann das Jahr 2020 zum 100-jährigen Jubiläum.
Der Start damals erfolgte mit einem dreirädrigen Lastengefährt (vorne Motorrad, hinten Lastenträger), dem weitere kleine, wendige Nutzfahrzeuge folgten, bis der zweite Weltkrieg allen weiteren Entwicklungen einen Strich durch die Rechnung machte. Der Atombombenabwurf über Mazdas Heimatstadt verschlimmerte alles noch mehr. 1960 kam dann das handliche kleine City-Coupé R 360. Somit wurde in Japan mit einiger Verspätung jene Kleinstwagenserie initiiert, wie sie in Deutschland Ende der 40er- und Anfang der 50er-Jahre zur ersten Blüte kam. 1961 hatten die Japaner bereits die Lizenzen für den Kreiskolbenmotor von Felix Wankel erworben. Sie entwickelten ihn weiter, setzten ihn serienmäßig ab 1967 im Modell »Cosmo« und 1979 im Sportwagen RX-7 ein, dem später der RX-8 folgte. Komplette Mehrscheiben-Wankelmotoren wie auch Schnitt- und Funktionsmodelle ergänzen im Museum das Angebot. 1984 wurde Wankels Engagement von Mazda in Japan mit einem Geschenk von zwei RX-7 honoriert: Ein besonderes Schmankerl, da Wankel gar keinen Führerschein besaß.
Eine solche Sammel-Entwicklung sprach sich bis Japan durch, und so kamen die Entscheidungsträger aus Hiroshima allesamt im Laufe der Jahre und vor allem zur Eröffnung angereist. Auch wenn Mazda Deutschland der Familie Frey freundschaftlich verbunden ist und bisweilen organisatorische oder technische Hilfe leistet: Das Museum ist ein Familienbetrieb, von Vater Walter an die beiden Söhne Joachim und Markus in kundige und engagierte Hände übergeben. Zum 100-jährigen Mazda-Jubiläum 2020 gab es im Museum eine Sonderausstellung. 2021 kommt dann wieder eine neue, sicher auch mit etlichen Überraschungen.

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