Marktbetrachtung: mittlere SUV


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Die Zeichen für den Absatz von Geländewagen und SUV stehen immer noch auf Sturm. Das zeigen unter anderem auch die vielen Neuvorstellungen in diesen beiden Segmenten. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden rund 489.000 SUV- und knapp 234.850 Geländewagen-Neuzulassungen in Deutschland registriert. Das waren knapp 27 Prozent mehr bei SUV und 3,5 Prozent mehr bei Geländewagen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Angebot und Nachfrage regeln bekanntlich den Preis – nicht nur bei Urlaubsreisen und Waschpulver. Das Auto als eines der teuersten Konsumgüter unterliegt natürlich auch dieser Regel. Modelle, die als Neuwagen stark gefragt sind, lassen sich in der Regel auch als Gebrauchte mühelos und zu einem guten Preis (aus Sicht des Verkäufers) verkaufen – zumindest, wenn die Ausstattung stimmt. Die auf Restwert-Prognosen spezialisierte Bähr & Fess Forecasts GmbH in Völklingen hat die zu erwartenden Restwerte von ausgewählten mittleren Geländewagen und SUV näher ins Visier genommen (siehe auch Tabelle). Spitzenreiter in Sachen Wertstabilität unter den ausgewählten Fahrzeugen sind der Range Rover Evoque TD4 und die BMW-Modelle X3 XDrive 20i und 20d. Dem Evoque attestieren die Prognostiker aus dem Saarland in vier Jahren noch einen Restwert von 56,5 Prozent. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass der Range Rover bei einem Neupreis von 40.630 Euro in diesem Zeitraum nicht ganz 17.700 Euro an Wert verliert. Auch die beiden Münchner X3-Modelle gehören prozentual zu den Siegertypen. Im genannten Zeitraum lautet der Restwert für den X3 xDrive 20d 55 Prozent, und der 20i xDrive hat noch einen prognostizierten Restwert von 53 Prozent. Der Wertverlust in Euro liegt jedoch um einige Tausend Euro höher als beim Range Rover. So verliert der Pilot des X3 xDrive 20d (Neupreis: 47.600 Euro) im genannten Zeitraum mehr als 21.400 Euro und der Eigner des X3 xDrive 20i (Neupreis: 44.600 Euro) knapp 21.000 Euro.

Mit Restwert von 51 und unter 52 Prozent beanspruchen die VW Tiguan Modelle 2,0 TDI SCR (51,5 Prozent) mit 190 PS und 2,0 TSI 4Motion (51,0 Prozent) mit 180 PS sowie der Volvo XC60 D4 (51,5 Prozent) die Plätze vier bis sechs. „Selbst der gerade ausgelaufene Vorgänger des XC60 war durchaus noch sehr nett anzusehen und über lange Jahre sehr erfolgreich. Wer sich den Nachfolger jetzt ansieht, wird kaum an dessen Erfolg zweifeln können. Noch schöner im Design, wesentlich verbessert in der Innenraumgestaltung und mit hochwertigen Materialien und ebenso hochwertiger Verarbeitung. Enthusiasten würden sich wenigstens eine Fünf- oder Sechszylinder-Maschine wünschen, aber es geht auch mit den potenten, wenn auch etwas ärmlich klingenden Vierzylinder-Maschinen. Die Preise sind sehr selbstbewusst – dafür bekommt man aber auch Ausstattungen, für die man bei der Konkurrenz nochmals richtig tief in die Tasche greifen muss. „Wer nach den jüngsten Betrugsgerüchten die Nase von deutschen Produkten voll hat, greift hier beherzt zu“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH. Etwas mehr als die Hälfte seines ehemaligen Neupreises unter den Vierjährigen ist auch der Alfa Romeo Stelvio 2,2 Diesel (50,5 Prozent), unter dessen Motorhaube 190 PS werkeln, noch wert. Sein Benzin-Pendant, der Stelvio 2,0 Turbo kommt nach dem genannten Zeitraum noch auf einen Restwert von 48 Prozent. Nicht ganz zwei Prozentpunkte mehr an Wert verlieren der Seat Ateca 2,0 TSI 4Drive DSG und der Ateca 2,0 TDI 4Drive DSG. „Vor allem mit der potenten Dieselversion und 190 PS ist der Ateca ein zwar teures, aber auch sehr konkurrenzfähiges Automobil. Eine Nummer kleiner, aber nicht weniger ausgewogen, präsentiert sich der 1,4 Liter TSI, vorzugsweise mit Direktschaltgetriebe. Der käme dann auch noch satte ca. 7.000 Euro preiswerter und verrichtet seine Arbeit souverän genug. Es ist ein wenig unverständlich, warum Seat nicht die mediterrane Designkarte spielt und den Emotionen im Design nicht mehr Spielraum eingeräumt hat. Auch das Interieur wirkt reichlich nüchtern und beinahe trist. Man würde sich wünschen, dass die VW-Tochter zukünftig mehr Mut beweist und wieder zur spanischen Variante eines Alfa Romeo wird“, so Dieter Fess. Am unteren Ende der Wertstabilitätsskala rangieren der Nissan X-Trail 1,6 DIG-T (45,5 Prozent) und sein Diesel-Pendant X-Trail 2,0 dCi Xtronic mit einem Restwert von 44,5 Prozent.

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