Die Tunnelsanierer


Spezialisten im Untergrund

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Tunnel zählen zu den Ingenieurbauwerken. Sie gehören seit langem zum Alltag im Verkehr. Selbstverständlich, aber weniger bekannt ist, dass ihre Sanierung zur Verkehrssicherheit unverzichtbar ist.

Rhomberg Bahntechnik am Glatscherastunnel.


die Hälfte der Schweizer Tunnel
muss in den kommenden Jahrzehnten
renoviert werden

Allein im Streckennetz der Schweizer Rhätischen Bahn befinden sich 115 Tunnel. Die meisten davon wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet, über die Hälfte davon müssen in den nächsten Jahrzehnten saniert werden. Die Rhätische Bahn hat dafür ein eigenes Verfahren entwickelt, die »Normalbauweise Tunnel«. Damit wird nicht nur der Sicherheitsstandard der Bauwerke erhöht, auch ihre Lebensdauer soll deutlich steigen – von 30 bis 50 auf künftig 70 bis 100 Jahre.
Bei dem neuen Bauverfahren werden die Wände der Tunnel komplett ersetzt statt – wie bisher – wiederhergestellt. Dazu werden das Gleis abgesenkt, der Tunnelquerschnitt vergrößert, eine neue Entwässerung erstellt, Betonfertigelemente als Wände eingesetzt und die Portale neu erstellt. Der Bahnbetrieb läuft bei den meisten Erneuerungsmaßnahmen weiter – die Tunnelsanierer arbeiten als »Spezialisten im Untergrund«.
Erstmals in der Praxis eingesetzt wurde die Normalbauweise Tunnel bei der Erneuerung des rund 108 Jahre alten und 334 Meter langen Glatscherastunnel unterhalb von Bergün. Seit 2019 wird der Bergünersteintunnel saniert, die Arbeiten sollen noch 2021 abgeschlossen sein. Als erster Tunnel erhält er zudem eine feste Fahrbahn: Die Gleise werden nicht mehr auf Schwellen montiert und in Schotter verlegt. Stattdessen wird eine Konstruktion aus einer Betonplatte mit vormontierten Stützpunkten eingesetzt. Moderne Technik sichert nicht nur die historischen Bauwerke, sondern macht sie fit für den modernen Eisenbahnbetrieb. Dazu gehört auch das System IVES der Rhomberg Bahntechnik. Das Kürzel steht für »intelligent, vielseitig, effizient, solide«. Es soll wesentlich dazu beitragen, die Kosten der notwendigen Tunnelsanierungen zu senken. Dass das nicht auf Kosten der Sicherheit gehen darf, ist selbstverständlich. Erstmals wurde IVES 2013 eingesetzt, im britischen Asfordby-Tunnel.

Quellen & Fotos Rhätische Bahn, Rhomberg Bahntechnik

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