Die «Formula BMW Racing Experience»


0

2004 hat Sebastian Vettel seinen ersten Rekord für die Ewigkeit aufgestellt: Als Formel-BMW-Fahrer gewann er in einer Saison 18 von 20 Rennen. Drei Jahre später wurde die Einsteigerklasse des Formel-Rennsports eingestellt. Die drehfreudigen Vierzylinder-Rennwagen gibt es glücklicherweise immer noch. Heute kann damit jeder Bestzeiten jagen – die richtigen Maße vorausgesetzt: Größe zwischen 1,60 und 1,88 Meter, Gewicht unter 100 Kilo, Schuhgröße kleiner als 47. Sonst passt das schmale Auto nicht.

_MG_2988

«Formula BMW Racing Experience» nennt sich das Rennfahrer-Training in den knapp vier Meter langen 140-PS-Flundern. Einsteigen in den «FB02» darf jeder, der besagte körperliche Auflagen erfüllt und im Besitz eines gültigen Autoführerscheins ist. Das komplette Profi-Equipment: Helm, Sturmhaube, Handschuhe, Rennfahrerschuhe, Rennoverall stellt BMW.

Kupplung, Bremse, Gas – die winzigen Pedale geben keine Rätsel auf, das fast rechteckige Mini-Lenkrad schon. Diverse Knöpfe für Starten, Rückwärtsgang freischalten, Not-Aus. Zum Ein- und Aussteigen wird es abgenommen, andernfalls käme nicht einmal Houdini rein und raus. Das Festzurren der breiten Sechspunktgurte besorgen die Mechaniker. Wie festgetackert hockt der Fahrer auf seiner knochenharten Sitzschale, nur der Kopf hat etwas Spiel.

Die Gänge prügelt man mit einem metallenen Stummel brutal rein. ABS, ESP oder sonstige elektronische Helfer gibt es nicht. «Hier geht es um Fahrphysik, nicht um Assistenzsysteme», stellt Jens Klingmann beim Theorieblock klar. Er und die übrigen Formula-Fahrlehrer sind allesamt Highspeed-Profis. Die meisten waren selbst in der Formel BMW aktiv, Klingmann gewann sie 2007. «Wir wollen, dass ihr hier richtig Spaß habt», lässt er die Teilnehmer wissen (4 bis 6 pro Gruppe). Gleichwohl gibt es natürlich Regeln. Die entscheidenden: «Den Anweisungen des Personals ist uneingeschränkt Folge zu leisten.» Und: «Überholen verboten!»

_MG_3337

390 Euro kostet die kleinste Einheit des exklusiven Ausflugs

Auf einem Pylonen-Parcours lernen die Renn-Novizen Gaspedal und Bremse zu dosieren. Keine vier Sekunden bis Tempo 100, genauso schnell steht der federleichte Flitzer (465 Kilo) auch wieder. Dann geht es auf den Kurs, z. B. in Groß Dölln oder auf dem Salzburgring, erst geführt, dann ohne Pacemaker. Kurven räubern, Bremspunkte ausreizen, Vettel spielen. Ritt ins Kiesbett inklusive.

390 Euro pro Person kostet die kleinste Einheit dieses exklusiven Ausflugs in die andere Welt der Fahrphysik («Rookie Training»). Das «Intensive Training» gibt es je nach Location ab 1.450 Euro pro Teilnehmer (60 Minuten Rennstrecken-Erlebnis, zwei Fahrblocks). Für das Professional-Training ruft BMW 2.950 Euro auf, dafür geht es in der Regel nach Valencia. Alternativ bietet BMW das zweitägige «BMW Motorsport Special» an (BMW M3/FB02) sowie individuelle Incentive-Veranstaltungen mit den Formel-3-Rennern an.

Weitersagen

Klicken Sie auf den unteren Button, um die Grafiken von Add To Any zu laden.

Inhalt laden

Share