»Stromern« von zu Hause


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Wer sich für ein Elektroauto entschieden hat, möchte seine schnell und unkompliziert aufladen. Am liebsten von zu Hause aus. Hierzu gibt es allerdings einiges zu beachten.

ID.Charger

Welche Anschlüsse gibt es?
Eine Haushaltsteckdose ist nicht für langes Laden unter hoher Last ausgelegt. Deshalb besteht das Risiko, dass das Stromkabel, der Stecker oder die Steckdose überhitzen, die Sicherung rausspringt. Aus diesem Grund sollten E-Auto-Besitzer unbedingt eine Wandladestation zuhause installieren. Die sogenannte Wallbox und das E-Auto bestimmen wie schnell ein Akku-Ladevorgang dauert. 

Wie lange dauert das Aufladen?
Das Laden eines leeren 30-kWh-Akkus dauert mit einer Wallbox einfacher Auslegung (230 V, einphasig, 16 A, 3,7 kW) zehn Stunden. Bei höherwertigen Wallboxen (400 V, dreiphasig, 16 A, 11 kW) reduziert sich der Ladevorgang auf nur noch drei Stunden. Die 11-kW-Option entspricht dem Anschluss an eine 400 Volt-Leitung – ähnlich einem Starkstromherd. Mit der 22-kW-Wallbox (dreiphasig, 32 A) dauert das Aufladen eines 30-kWh-Akkus dann nur noch 1,5 Stunden. Bei der aufwendigeren Option benötigt die Hausinstallation allerdings stärkere Zuleitungen. Deshalb bedarf diese Installation unbedingt der Genehmigung durch den örtlichen Netzbetreiber.

Was kostet eine Wallbox?
Eine Wandladestation kostet je nach Ausführung zwischen 500 und mehreren Tausend Euro. Hinzu kommen die Preise für die Montage. Je näher die Wallbox am Sicherungskasten liegt, um so günstiger wird die Installation. Für den Einbau gibt es vielerorts staatliche Förderungen.

Wo darf ich eine Ladestation aufstellen?
Privat nach Belieben. Einschränkungen gelten im öffentlichen Raum oder im gewerblichen Umfeld. Wichtig sind hier vor allem Wetter-, Staub- und Vandalismusfestigkeit. Die Ladesäule muss so aufgestellt werden, dass die Verbindung zwischen Fahrzeug und Ladesäule ohne Verlängerungskabel möglich ist und das Kabel keine Stolperfalle bilden kann. Die Ladesäule muss außerhalb von Gefahrenbereichen (z. B. Einfahrten) stehen. Bei der Installation sollte auch auf ein stabiles Fundament mit Rammschutz der Ladesäule geachtet werden. Damit den übrigen Bewohnern keine Zusatzkosten durch die Ladebox entstehen, empfiehlt es sich, einen Extra-Stromzähler zu installieren.

Wie ist die Ladestation versichert?
Das Risiko für einen Kurzschluss oder eine Überspannung steigt mit jeder Ladestation. Fakt ist: Mangelhafte Wallboxen oder zu schwach dimensionierte Kabel erhöhen das Brandrisiko. Schäden beim Laden sind über die Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt, da sie zum Betrieb des Fahrzeugs gehören. Die Haftung muss jedoch im Einzelfall geklärt werden. In gesonderten Tarifen können auch die Wallboxen selbst versichert werden. Viele Versicherer gewähren E-Auto-Besitzern allerdings auch einen Rabatt von 20 Prozent, um die Elektroautoquote zu erhöhen. 

Sind Wandladestationen in Mehrfamilienhäusern erlaubt?
Ohne Erlaubnis des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft dürfen keine Wandladestationen in Mehrfamilienhäusern montiert werden. Bislang gab es die Erlaubnis nur bei einstimmiger Genehmigung aller Eigentümer. Künftig zählt das Mehrheitsprinzip.

Kann mein Auto Strom ins Haus einspeisen?
Um den Strom ins Hausnetz einspeisen zu können, benötigt das Fahrzeug einen V2G Standard. Die Idee ist, parkende E-Autos langfristig als Energiespeicher einzusetzen. Derzeit gibt es bei PSA, Renault und Volkswagen diverse Pilotprojekte zu V2G. Aktuell ist das deutsche Stromnetz noch nicht auf die steigenden Belastungen durch Erneuerbare und massenweise ladende E-Autos vorbereitet. 

Kann ich meine Ladestation teilen?
Mit Share&Care will die RWE-Tochter Innogy künftig eine Sharing-Plattform für Elektromobilitsten anbieten. Diese können die Station dann für einen bestimmten Zeitraum reservieren.

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