Lebensgefahr Autobahnbaustelle


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Zu schnell. Zu scharf abgebremst. Zu eng vorbei gedrängelt. Auf Abschnitten mit Bauarbeiten kracht es bis zu sechsmal häufiger als auf freier Bahn. Das hat eine Studie im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer gemeinsam mit der TU Dresden ergeben. Besondere Probleme gibt es innerhalb der Baustellen an Überleitungen und Verschwenkungen sowie an Behelfs-Anschlussstellen. KÜS gibt Ihnen Tipps zum richtigen Fahrverhalten an Baustellen.

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KURZE AUFFAHRT:

Lastkraftwagen dürfen in Baustellen nur rechts fahren. Und so kommt es, dass der nachfolgende Verkehr keine Lücke lässt, in die der auf die Autobahn auffahrende einscheren kann. Größter Fehler: Bis ans Ende der verkürzten Auffahrt fahren und dann in den laufenden Verkehr einscheren. Hier dauert es viel zu lange, bis das Auto auf die Baustellengeschwindigkeit hoch beschleunigt hat.

KÜS-Tipp:

Der Verkehr soll Lücken lassen und signalisieren, dass das Auto in der Ausfahrt einscheren darf. Auf verkürzten Auffahrten nicht erst bis zum Ende fahren, sondern schon frühzeitig eine Lücke im fließenden Verkehr suchen und beschleunigen.

ÜBERLEITUNG:

Häufig bremsen Autofahrer nicht am Baustellenanfang auf das vorgeschriebene Tempolimit ab, sondern lassen es bei 120 km/h regelrecht ausrollen. Damit rasen sie viel zu schnell in die Verschränkung, kommen von der vorgezeichneten Spur ab und kollidieren seitlich mit einem anderen Wagen oder im schlimmsten Fall mit dem Gegenverkehr.
KÜS-Tipp: Unbedingt schon ab Baustellenbeginn das maximal vorgeschriebene Tempo einhalten. Früher abbremsen und nicht ausrollen lassen. Unbedingt auf die in Gelb angezeichnete Fahrbahnspur achten.

BAUSTELLENFAHRZEUGE KREUZEN:

Tieflader und Sattelschlepper mit Baumaterial müssen auch auf die Baustelle kommen oder von ihr herunter fahren. Gerade bei extra langen Schwertransportern kann es sein, dass sie rückwärts auf die Baustelle setzen müssen. Hier kann es also ganz kurzfristig und unvermittelt zur kompletten Sperrung von allen Fahrbahnstreifen kommen. Zusätzlich kann Sand und Dreck auf der Fahrbahn liegen.
KÜS-Tipp: In dem Bereich, wo ein Schild mit dem Hinweis „Baustellen Ausfahrt“ zu sehen ist, sollte man besonders vorsichtig fahren und jederzeit mit einem Bremsmanöver des Vordermanns rechnen.

ÜBERHOLEN IN BAUSTELLEN:

Autofahrer schätzen ihre Fahrzeugbreite häufig zu gering ein. So kommt zum Beispiel schon ein VW Golf VII auf knapp zwei Meter Breite. Die meisten Limousinen liegen deutlich darüber. Transporter und Vans sind zu breit und sollten ohnehin nie links fahren. Ein durchschnittliches Gartentor hat eine Breite von 200 Zentimetern. Hier käme niemand auf die Idee mit 80 km/h durchzufahren.
KÜS-Tipp: Generell in Baustellen nicht überholen. Stattdessen versetzt fahren. Die meisten Lkw fahren ohnehin die maximal erlaubten 60 oder 80 km/h. Überholen bringt da keinen Zeitgewinn, gefährdet aber Andere.

KURZE AUSFAHRT:

Der häufigste Fehler ist, dass Autofahrer nicht frühzeitig das Tempo verringern. Sie fahren nahezu unvermittelt schnell an die Ausfahrt heran, bemerken dann, dass sie für die Ausfahrt zu schnell sind und bremsen stark ab. Der nachfolgende Verkehr rechnet nicht mit dem Bremsmanöver und kracht in das überbremste Fahrzeug. Oftmals gilt in verkürzten Ausfahrten sogar nur Tempo 40.

KÜS-Tipp:
Frühzeitig Blinker setzen und die Geschwindigkeit viel früher verringern.

BAUSTELLENENDE:

Am Ende der Baustelle geben viele Autofahrer schon viel zu früh Gas. Gleichzeitig gibt es auch noch die Verschwenkung von der Gegenspur auf die eigene Fahrspur. Beides zusammen bewirkt, dass viele Autofahrer mit viel zu hoher Geschwindigkeit in die Rückverschwenkung fahren und aus der Kurve getragen werden. Hier gibt es besonders viele Unfälle und es kommt zu den gefährlichen Seitenkollisionen.

KÜS-Tipp:
Die Spur auch bei der Rückschwenkung unbedingt halten. Tempo niemals frühzeitig erhöhen. Erst Gas geben, wenn die Strecke wirklich freigegeben ist.

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