Was lernen Kinder in welchem Alter?


DVR-Seminar: Verkehrssicherheit und der Nachwuchs

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Führerschein mit 17, vielleicht schon bald mit 16. Begleitetes Fahren, so früh wie möglich, eine begehrte Option. Diese wirft aber zugleich eine Frage in besonderer Dringlichkeit auf: Was ist zu tun, um den Nachwuchs schon sehr früh an den Straßenverkehr heranzuführen? Und das in einer Zeit, in der sich Wissen geradezu rasant vermehrt und etliche Informationsquellen via Internet frei zugänglich sind. Also: Was lernen Kinder in welchem Alter?

Etwa im Alter von drei Jahren können sich Kinder auf Spielräder mit Pedalantrieb wagen.

Dazu referierte Prof. Dr. Bernhard Schlag, Seniorprofessor (Forschung) für Verkehrspsychologie an der TU Dresden. Er empfiehlt behutsames Vorgehen. Schritt für Schritt. So entgeht man der Gefahr, Kinder zu überfordern oder minimiert sie. Erste Erfahrungen im Straßenverkehr, dafür empfiehlt sich das Üben als Fußgänger (z. B. das Einüben des Schulwegs, bis dieser selbständig bewältigt wird), aber auch auf dem eigenen Dreirad, später das eigene Fahrrad. Früh übt sich – tatsächlich.
Die Entwicklungsstufen lassen sich etwa so zusammenfassen (nach: Prof. Dr. Maria Limbourg 1994):

Zwischen 5 bis 6 Jahren
lernt das Kind, gefährliche Situationen im Straßenverkehr zu erkennen. Dies allerdings erst, wenn es schon akut gefährdet ist.

Im Alter von 8 Jahren
lernt das Kind, Gefahren vorauszusehen (vorausschauendes Gefahrenbewusstsein).

Erst im Alter von 9–10 Jahren
lernt das Kind, vorbeugende Verhaltensweisen bewusst einzusetzen. Dadurch können Gefahren reduziert werden.
Eine zentrale Rolle nehmen also Unfallgefahren ein. Typische Situationen sind das plötzliche Überqueren der Fahrbahn, das unvermittelte Hervortreten hinter einem Sichthindernis (Schulbus!) und – bei Radfahrern – die Abbiegemanöver ohne Ankündigung per Handzeichen.
Zwei bewährte pädagogische Prämissen erleichtern die komplexe Aufgabe. Erstens: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Die Welt des Straßenverkehrs ist nicht per se »auf Kinder zugeschnitten«. Zweitens: Fordern, was im jeweiligen Alter geleistet werden kann, aber nichts, was eben noch nicht zu leisten ist.

Fotos ADAC, pd-f.de/Florian Schuh, Bernhard Schlag

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