Opels Museums-Pläne in Rüsselsheim


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In einer großen Halle des Opel-Werkes in Rüsselsheim verbirgt sich die ganze, mehr als eineinhalb Jahrhunderte andauernde Geschichte des Hauses Opel. Im vergangenen Jahr feierte der Autobauer, der im Jahr 1862 als kleiner Handwerksbetrieb begann und bis heute die unglaubliche Zahl von 64 Millionen Autos gebaut hat, sein 150-jähriges Firmenjubiläum. Die Kleinode einer faszinierenden Geschichte automobiler Kultur wollen die Rüsselsheimer in Zukunft nicht mehr innerhalb ihrer Werkstore im Rahmen von Werksführungen zeigen, sondern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. In einer ehemaligen Produktionshalle im Altwerk von Opel soll neben einem Einkaufszentrum, das derzeit noch in der Planung ist, 2016 eine Opel-, Classic- und Markenwelt entstehen und den Unikaten aus der Werkstatt eine angemessene Heimat ermöglichen.

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Bevor es jedoch so weit ist, durften wir einen exklusiven Streifzug im Opel-Werk unternehmen. An unserer Seite Uwe Mertin, der Experte für alles, was den Hauch der (un)freiwilligen Patina rund um die Marke mit dem Blitz trägt. Dort drängt sich Seite an Seite, angefangen von den ersten Nähmaschinen und Fahrrädern des Herrn Adam Opel bis hin zum DTM-Tourenwagen des Formel-1-Vizeweltmeisters Heinz-Harald Frentzen alles, was jemals unter dem Namen Opel erfunden, konzipiert, produziert und mit viel Sachverstand und Liebe zum Automobil auf unsere Straßen losgelassen wurde.

Dort werden sie auch „ausgehfertig“ gemacht, das heißt, sie werden bei Classic-Veranstaltungen eingesetzt, sind richtige Fahr- und keine Stehzeuge. Der Patentmotorwagen Lutzmann, der „Laubfrosch“, der „Huxel“, der „Doktorwagen“, ein Rekord B 1900 Edition Sepp Herberger, das Raketenauto RAK 2 und sogar ein Manta mit original Fuchsschwanz.

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Die Monteure, die dort tagtäglich in die Tiefen der Werksgeschichte hinab tauchen, wissen um die Exklusivität ihrer Arbeit, die ihnen alles andere als ein Job ist. Achim Zok und Jens Cooper, auch der in der Werkstatt untergebrachten „Vater der schwarzen Witwe“, betonen bei unserem Besuch, „dass es schon etwas ganz Besonderes ist, was wir da als Restauratoren machen.“ Für unseren Besuch haben sich beide besonders ins Zeug gelegt. Wir promenieren mit einem Opel 10/18 PS aus dem Jahr 1908 über das Werksgelände zum Adam-Opel-Haus. Sofort scharen sich in der Mittagspause Mitarbeiter um das 105 Jahre alte Zeugnis der Werksgeschichte. Später lassen wir noch mit viel Getöse die „schwarze Witwe“ zwischen den Produktionshallen auf dem Werksgelände aufheulen, dass es nur so eine Wucht ist.

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Leider muten Arbeit und finanzielle Mittel, die das Haus Opel in dieses Schaufenster der Geschichte steckt, ein wenig wie Selbstzweck. Zu schade, um dort – zwar liebevoll gepflegt – aber für die große Schar von Liebhabern nur mühsam erreichbar, in der Werkstatt des Stammhauses, ihr Dasein zu fristen. In drei Jahren soll es aber nach dem Willen der Beteiligten damit ein Ende haben. Auf rund 10.000 Quadratmetern soll die große Zahl der Freunde des Hauses Opel sich dann auf eine faszinierende Zeitreise begeben können. So soll die ganze Bandbreite an Produktionen des Hauses Opel frei nach Mozarts Zauberflöte aus „diesen heil’gen Hallen“ in der Werkstatt befreit und einfacher für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

Es wäre an der Zeit dazu …

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