Lada: Mit dem „4×4 Urban“ in die Moderne?


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Lada macht mobil: Die russische Automobilmarke, in westlichen Ländern und bei den dortigen Autofreunden in erster Linie durch den unverwüstlichen „Niva“ als Geländegänger ein Begriff, hat den gesamteuropäischen Markt ins Visier genommen. Mit neuen Modellen, neuer Strategie und mit neuer Zuversicht.

lada1Wer Lada fährt, darf sich zwar eines gewissen automobilen Leidensdruckes, aber auch eines Alleinstellungsmerkmales sicher sein. Denn Menschen, die sich einer Automarke verschrieben haben, deren Anteil am Gesamtmarkt hierzulande nicht in Prozent, sondern in Promille wiedergegeben wird, werden einen guten Grund angeben müssen (oder auch wollen), warum sie ausgerechnet ein Automobil für Asketen fahren, dessen Aufspürung von Ersatzteilen hierzulande den Anforderungen einer Schnitzeljagd gleicht.

Ob diese gewisse Exklusivität in mittelfristiger Zukunft auch noch der Fall sein wird, ist zumindest fraglich. Denn der Importeur hat mit neuen Modellen, mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und dem Aufbau einer Serviceorganisation den Grundstein für kommerzielle Erfolge im kapitalistischen Westen gelegt.

So wie beispielsweise mit dem neuen 4×4 Urban. Ein Automobil aus dem fernen Togliatti. Die Zeiten,
da Lada-Fahrzeuge die Modellbezeichnung „Taiga“ trugen, gehören in Zeiten der fortschreitenden Globalisierung der Vergangenheit an. „Russian Lifestyle? – Was ist schon dabei, also: „why not urban?“

lada2Unter dem Begriff „4×4 Urban“ soll der Schulterschluss zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Hause Lada geschlossen werden. Denn das neue Modell ist im Prinzip der Nachfolger des Kult-Geländewagens Niva. Vor fast 40 Jahren, 1977 rollten die ersten kurzen Allradler von den Montagebändern hinter dem Eisernen Vorhang. Aus dem Niva wurde irgendwann der Taiga, zum Schluss seiner Daseinsperiode mit angenehmen Errungenschaften wie ABS und Servolenkung ausgestattet, doch auf Technik und Fahrverhalten hatte das wenig Einfluss.

Individualisten aus der Jäger-, Waldarbeiter- und Försterbranche rühmten sich eines Taiga. Dazu Menschen, denen der Landy Defender zu gewöhnlich war, um damit zur Jagdhütte im dunklen Tann zu fahren. Hinzu kamen schlaue kommunale Vermögensverwalter und so ergeben sich rund 1.000 verkaufte Taigas per annum.

Die Spitze der Kargheit im gewollten Verzicht hatte etwas Pragmatisches und Anrührendes zugleich. Der Lada Niva, resp. Taiga, besetzte eine Nische in der automobilen Romantik von deren Vorhandensein viele nicht einmal eine Ahnung hatten.

lada3Jetzt also „Putins Prärie-Pionier“: Was hat er, was der Vorgänger nicht hatte und was belässt er diesem, um den Mythos nicht zu gefährden? Die beheizbaren (!) Sitze sind etwas komfortabler geschnitten, die Außenspiegel elektrisch verstellbar. Dazu gibt es elektrische Fensterheber und Cupholder. Leider kein verstellbares Lenkrad, viel schwarze Hartplastik und Kippschalter, die mit hörbarem Klicken einrasten. Also doch noch so was wie ein Wiedererkennungseffekt. Zwei Metallic-Lackierungen runden den neuzeitlichen Auftritt ab.

Unschlagbar ist der Preis ab 11.990 Euro.

Beatmet wird der Permanent-Allradler von einem 1,7 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit übersichtlichen 83 PS, der die Abgasnorm Euro 6 erfüllt. Zwei Hebel auf der Mittelkonsole lassen die Untersetzung ins Spiel kommen und das Mittendifferenzial sperren. Bei der Lada Automobile GmbH in Buxtehude gilt der „Urban“ als Hoffnungsträger. Mit einem verbesserten Händler- und Servicenetz will man damit in die Herzen der „automobilen Post-Bolschewiki-Ära“ fahren.

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