Ein Mann zwei Leidenschaften, Pink Floyd: Nick Mason wird 70


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Die meisten Menschen kennen ihn nur als den „Mann an der Schießbude“: Nick Mason, Drummer der legendären Rockband Pink Floyd, ist aber weitaus mehr als nur ein exzentrischer Rockmusiker. Mehr als ein ehemals langhaariger, zotteliger Zeitgenosse, mit dem man das eigene junge Revoluzzertum zu Hause auch im wahrsten Sinne des Wortes die „Dark Side of the Moon“ für sich beanspruchen durfte. Pink Floyd, das war die größte und vielleicht auch die exzentrischste Band der späten 1960er- und frühen 1970er-Jahre. Eine schrecklich schöne Formation, die Kunstrock in schrillen Seidenhemden zelebrierte und der personifizierte Bürgerschreck war.

Legenden treffen sich in GoodwoodNick Mason, am 27. Januar dieses Jahres stolze 70 Jahre geworden, nennt noch eine weitere „Droge“, ein sorgfältig gehütetes Geheimnis, sein eigen: Der Mann, der mit stoischer Miene seine „Drums“ bearbeitete, wenn die Kollegen wie Syd Barret, David Gilmour und Co. sich mal wieder heillos fetzten, besitzt eine ebenso wunderbare wie unglaubliche Sammlung von Oldtimern, mit denen er alles mögliche anstellt, sie aber nicht in irgendwelchen Hallen verrosten oder vor sich hin gammeln lässt: Nick Mason fährt Rennen. Und das nicht zu wenig und nicht zu schlecht. Und beim alljährlichen Höhepunkt des „Oldie-Fiebers“ in Deutschland, dem AvD Oldtimer-Grandprix, ist er in der Regel dabei. Unerkannt, unerschrocken, ungerührt: Einer von vielen. Einer von ihnen.

Dass sich mit noch so „schräger Mucke“ auch unglaublich viel Geld verdienen lässt, wird am Beispiel des Autoliebhabers Nick Mason deutlich. Wer in einem der seltensten und damit auch teuersten Autos der Welt, einem Ferrari 250 GTO, Rennen fährt, der muss sich über die Altersvorsorge keine Gedanken mehr machen. Und mit solch einem Kunstwerk aus den Händen des Commendatore kreuzte Mason vor einigen Jahren in der Eifel auf, pilotierte ihn auch vor zwei Jahren beim legendären „Goodwood Festival of Speed“. Gefragt, wieviel alte Fahrzeuge er denn eigentlich besitze, musste Mason zugeben:

„So allmählich verliere ich den Überblick. Aber zwischen 40 und 50 müssten es wohl sein.“

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Mit derlei rollenden Geldanlagen im wilden Drift um die Kurven zu jagen, bereitet dem Neu-Siebziger offensichtlich keine Bauchschmerzen. Von wegen, es könne da mal etwas kaputt gehen, denn: „Rennwagen sind schließlich da, um damit Rennen zu fahren.“ Mason, längst erfolgreicher Geschäftsmann, hat seine Auto-Liebhaberei zu einem einträglichen „Neben-Einkommen“ gemacht. Seine Firma „Ten Tenth“ verleiht Oldtimer an gut betuchte Kunden. Wünsche, die der Brite und seine Leute nicht erfüllen könnten, gibt es so gut wie nicht. Wenn Mason, wie des Öfteren schon inkognito geschehen, am Nürburgring bei diversen Oldtimer-Paraden aufläuft, ist dies zwar auch seiner Leidenschaft zum alten Blech, aber durchaus auch seinem umtriebigen Geschäftssinn zuzuschreiben.

Nick Mason ist ein Mann, der sich seine zwei Leidenschaften über ein halbes Jahrhundert hin bewahrt hat. Psychedelic Rock und erlesene, ausgefallene Oldtimer. Wie es zu einer der legendärsten Bands der Rock-Geschichte kam, ist Mason inzwischen selbst nicht mehr so richtig klar: In einem Interview mit der „Welt“ verriet er vor einigen Jahren: „

Ich wäre nie Trommler von Pink Floyd geworden.

Es fand sich nur kein anderer. Es gab kein Vorspiel oder so was. Hätte eines stattgefunden, wäre ich niemals der Trommler von Pink Floyd geworden. Ich setzte mich auf den Hocker und versuchte mein Glück.“

100 Jahre Audi beim Goodwood Festival of Speed

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