Mit 180 Kilo Fliesen durch Europa


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Harley-Fahrer haben den Ruf harte Kerle zu sein. Deren Maschinen nicht unbedingt. Wenn es eine Harley-Davidson jedoch schafft 7.000 km durch Europa in gerade einmal 4 Wochen abzuspulen, zwischendurch noch mit 180 kg Fliesen beladen wird und „nur“ einen einzigen Getriebeschaden davonträgt, muss diese Auffassung zu den „Stahlrössern“ aus Milwaukee revidiert werden.

Mit von der Partie war KÜS-Partner Herbert Eich, für den die Tour ganz verschiedene Überraschungen bereithielt.

Herbert (Uevekoven), Gerd (MG-Herrath) und Detlef (Geilenkirchen) kennen sich bereits viele Jahre. Bei einem Kasten Bier fiel der Satz: „Wir könnten ja mal wieder zusammen mit den Bikes in den Süden fahren!“. Ein kurzfristiger Termin zur Abfahrt ist schnell vereinbart. 

Gut, dass die drei Harleys von erfahrenen Piloten gesteuert wurden, die sich blind vertrauen. Weil die Straßen in der Region alles andere als topfeben sind und die Maschinen die Strecke mit einem Schnitt von über 70km/h durchflogen (Tempolimit hier 50km/h!), schlugen die Federungen zuweilen durch, in scharfen Kurven kratzte Heavy-Metall in den Straßenbelag und das Zahnradpaar des 3. Gangs von Herberts Maschine bekam zu allem Überfluss „Zahnausfall“. Er musste mit den noch brauchbaren Getrieberädern den Speed der Beiden mithalten, zog entsprechend heftig am Knüppel und „prügelte“ seine Harley regelrecht durch die feine Landschaft.

Zwischenzeitlich hatte sich im Getriebegehäuse von Herberts Maschine so ziemlich alles in Stücke zerlegt. Und wenn ein Getriebe am Ende blockiert, heißt das Stillstand – und zwar vier Tage lang, da nach dem Öffnen des Gehäuses fest stand, hier war nichts mehr zu reparieren. Das Getriebe eines Freundes aus Deutschland wurde kurzerhand für 300 Euro eingeflogen und eingebaut. Damit die Zwangspause für Herbert nicht langweilig wurde, kaufte er günstig wunderschöne Kacheln ein, die zuhause gute Verwendung fanden. Dass die schweren Schmuckstücke seine Harley gleich mit 180kg Mehrgewicht belasten würden, spielte für ihn keine Rolle.

Am Ende standen 7.000 km mehr auf jedem Harley-Tacho, sie dokumentierten auch einen unvergesslichen Urlaub auf 2 Rädern durch den Süden Europas! Und weil es so schön war, planen sie schon ihre nächste Tour. Südfrankreich, Korsika, Sardinien, dann durch Italien zurück. 

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