10. Symposium des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung (DIQ)


was bewegt uns morgen?

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Wie fahren wir in der Zukunft? Diese Frage wird derzeit allenthalben diskutiert. Das 10. Symposium des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung (DIQ) suchte konkrete Antworten auf zentrale Fragen. Erstmalig war eine solche Veranstaltung auch online via Livestream zu verfolgen.

(v.l.n.r): Harald Bachem, Alexander Busse, Hans-Peter Wandt, Amadeus Regerbis, Peter Schuler, Thomas Koch, Olivier Groux, René Henn, Volker Strycek, Michael Wetzel.

In seiner Einführung zeigte DIQ-Präsident Dipl.-Ing. Peter Schuler Probleme, aber auch Fortschritte und künftige Möglichkeiten der Elektromobilität auf.

Anstieg der Reichweite
Prof. Dr.-Ing. Harald Bachem (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften) gab als Leiter des Symposiums in seiner Einführung Informationen zur Anzahl der in Deutschland zugelassenen reinen Elektrofahrzeuge und Autos mit Hybridantrieb. Für beide Antriebsformen prognostizierte Bachem einen Anstieg der Reichweite.

Spaß mit E-Motorsport
Volker Strycek, Rennfahrer und Manager, gab einen Einblick in seine Tätigkeit als Test- und Entwicklungsfahrer für den vollelektrischen Opel Corsa. Damit wird inzwischen eine eigene Meisterschaft ausgefahren. Der Rallyesport orientiert sich mit neuer Technologie in Richtung Zukunft, so Strycek. Für ihn ist klar, dass im Rallyesport die »grüne Zukunft« bereits begonnen hat. Er betonte auch den Spaß mit E-Motorsport – obwohl er selbst seit Jahren Verbrenner über die Rennstrecke bewegt.

Technische Beschaffenheiten
Dr.-Ing. René Henn (Opel Motorsport) erläuterte die Strategie »Opel goes electric« und informierte die Zuhörer über die technischen Daten und die Beschaffenheit des elektrischen Corsa im Vergleich der Serie mit dem Rallyeauto. Der Motorsporteinsatz liefert hier wertvolle Infos für die Serienentwicklung. Henn vermittelte auch einen Überblick über das Thermomanagement des Fahrzeuges und die Einstellmöglichkeiten der verschiedenen Fahrmodi.

Entwicklungen und Strategien
Alexander Busse M.Sc. (Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen Aachen/fka Gmbh) referierte zu den weltweiten Entwicklungen und Strategien der Elektromobilität. Dabei betrachtete er die Technologie, die Produkte der Hersteller, die Akzeptanz der Produkte und die Ladeinfrastruktur. Ein Blick galt auch den gesetzlichen Vorgaben für die E-Mobilität. Besonders interessant war hierbei der Vergleich der CO2-Emissionen und die Tatsache, dass China und die EU für die Zukunft die stärkste Reduzierung verlangen. Der Referent gab einen Überblick über mögliche Maßnahmen, um dies zu erreichen. Dazu gehört auch die Optimierung der Lieferketten und die Ressourcenschonung in den Unternehmen. Von Interesse, so Busse, ist dabei auch die geplante Modellpolitik der nächsten Jahre. Eine Marktanalyse, vor allem der Vergleich der asiatischen und amerikanischen Bereiche mit den europäischen, war hier sehr aufschlussreich.

Batterie vs. Brennstoffzelle
Dipl.-Ing. Hans-Peter Wandt kommt von Toyota Motor Europe in Köln. Er widmete seinen Vortrag der Frage »Batterie versus Brennstoffzelle« – ein derzeit viel diskutiertes Thema. In seiner Prognose sieht Wandt künftig die Entwicklung vom elektrifizierten Antrieb hin zum reinen elektromotorischen Antrieb, vor allem beim Individualverkehr. Erheblich wird, so Peter Wandt, zudem der Anteil von grünem Wasserstoff an der CO2-Reduktion sein.

Das Ladenetz
Häufig diskutiert wird die Struktur des Ladenetzes für E-Autos in Deutschland. Hierzu sprach Amadeus Regerbis von der EnBW mobility+ AG und Co. KG in Stuttgart. Er stellte das sogenannte HyperNetz vor. Ein erster Blick galt den verschiedenen Ladesäulen. Bedient werden die unterschiedlichen Anforderungen, von der Ladung während dem Einkaufen über die für die Langstrecke, aber auch die Express-Ladung während der Reise auf der Autobahn – sie dauert nur 30 Minuten. Hier zeigte der Referent die Planungen seines Unternehmens für die Zukunft. Zahlreiche Beispiele demonstrierten die unterschiedlichen Tankstellentypen und ihre Einbindung in die jeweilige Infrastruktur.

Zukunft der Antriebe
Für die Zulieferer war Dipl.-Ing. (TU) Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Wetzel von der ZF Friedrichshafen AG aus Schweinfurt beim DIQ-Symposium. Er gewährte anhand der Forschung und Entwicklung bei ZF einen Blick in die Zukunft der Antriebe, speziell der elektrischen. Achsantrieb, e2Drive (Leistung) und die zukünftige Bauform von Getrieben.

Recycling von Batterien
Für Diskussionsstoff sorgt immer wieder auch das Recycling von Batterien beim Thema E-Antriebe. Hierzu sprach Olivier Groux von der KYBURZ Switzerland AG in Freienstein (Schweiz) beim Symposium. Sein Vortrag verfolgte einen ganzheitlichen Ansatz, reichte von der Entwicklung und dem Bau der Fahrzeuge bis hin zum Recycling der Batterie. Letzteres kam detailliert zur Sprache, etwa durch ein umweltfreundliches Verfahren auf Wasserbasis für die Abtrennung des Beschichtungsmaterials. Ziel ist eine Automatisierung der Prozesse, die Qualitätsverbesserung des zurückgewonnenen Materials und die Schließung des Kreislaufs.

Prof. Bachem bilanzierte das 10. DIQ-Symposium als gelungene Veranstaltung, die zu vielen Fragen der E-Mobilität innovative Antworten gab, aber auch deutlich machte, wie viele Fragen in diesem sehr komplexen Thema noch offen bleiben. Auch DIQ-Geschäftsführer Thomas Koch zeigte sich mit dem Symposium sehr zufrieden.

Fotos DIQ

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