„Wir unterschätzen den eigenen Körper oft völlig“


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Ihr neues Buch heißt „Fit und fröhlich“. Ein gerne genannter Grundsatz für Fitness heißt aber „No pain, no gain“. Ist der überholt?
Nein, es stimmt beides. Ich glaube nicht, dass man fröhlich sein kann, wenn man einfach immer nur faul ist. Es gehört auch dazu, sich anzustrengen, salopp gesagt, den Hintern hochzukriegen.

Eine Überschrift in Ihrem Buch heißt „Sei du selbst“. Warum finden Sie schwierig, was doch so selbstverständlich klingt?
Meine Beobachtung ist, dass Menschen sehr oft in irgendeiner Form geblendet sind. Zum Beispiel durch Model-Ideale, aber auch allgemein durch Äußerlichkeiten. Sich dann zu fragen, was man selbst will, ist tatsächlich nicht einfach. Mir ist es wichtig, dass man authentisch sein kann, und dann hat man auch auf andere Menschen eine gute Ausstrahlung. Das nenne ich das Wohlfühl-Ego, und das hat absolut nichts mit dem negativen Egoismus-Begriff zu tun.

Eine weitere Überschrift lautet: „ Keiner isst wie der andere.“ Wie findet man heraus, was für einen selbst gut und gesund ist?
Kein Ernährungswissenschaftler wird uns die eine Ernährung nennen, die für alle gut ist. Was für einen selbst passt, kann man zum Beispiel tatsächlich schon durch das Bauchgefühl herausfinden – dass man nach bestimmten Lebensmitteln Bauchschmerzen hat oder nach deren Genuss schlecht schläft. Wir unterschätzen den eigenen Körper oft völlig, und wir sollten lernen, auf die vielen kleinen Signale zu hören, die er uns immer wieder schickt.

Stichwort Zeit: Gibt es ein Minimum an täglichem Zeitaufwand, mit dem man wirklich effektiv etwas für seine Fitness tun kann?
Pauschal: Nein. Eher würde ich sagen: Jeder, wie er mag. Aber das tägliche Mehr an Bewegung lässt sich meist ganz einfach einbauen. Zum Beispiel statt des Aufzugs die Treppe nehmen, und das konsequent einmal über ein paar Wochen. Oder eine Station früher aus der U-Bahn steigen und den Rest des Weges zu Fuß nehmen, auch das konsequent.

Sie beginnen Ihren Tag ausgesprochen früh. Wie halten Sie sich selbst dabei fit?
Der ganz frühe Tagesbeginn gilt ja nur für jede zweite Woche. Aber das ist schon anstrengend, klar. Diese Anstrengung hat mich aber auch mehr Achtsamkeit für meinen eigenen Körper gelehrt. Das heißt, in den Wochen dazwischen gleiche ich die Anstrengung in irgend einer Form aus, durch eine Massage, einen Besuch im Thermalbad – da hat man in Berlin natürlich viele Möglichkeiten – aber auch dadurch, dass ich einfach mal ausschlafe.

Wenn Sie unterwegs sind: Was ist Ihr liebstes Fortbewegungsmittel?
Das Fahrrad – ansonsten ist es vom Ziel abhängig. Während einer Bahnfahrt kann ich schlafen oder arbeiten, mit dem Auto ist man natürlich besonders flexibel. Ich fahre übrigens sehr gerne Auto.

Frau Zimmermann, vielen Dank für das Gespräch.

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