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Weitere News auf kues.de 9WAS UNS BEWEGTanderer Hollywood-Star ihrer Zeit verstand es Mansfield, sich skandal%u00f6s in der %u00d6ffentlichkeit zu inszenieren %u2013 nach dem Motto: Je lauter der kollektive Aufschrei, desto besser f%u00fcr die eigene Popularit%u00e4t. Dieses von ihr bewusst gepflegte Image stand jedoch in krassem Widerspruch zur Person dahinter: Jayne Mansfield beherrschte f%u00fcnf Sprachen und soll einen IQ von 163 gehabt haben. Das brachte ihr den Ruf ein, %u00bbBroadways kl%u00fcgste dumme Blondine%u00ab zu sein %u2013 wobei sich das schrille Image als g%u00e4nzlich ungeeignet f%u00fcr nachhaltigen Erfolg erwies.Die Hoffnung der 20th Century Fox, Mansfield k%u00f6nne der brillanten Marilyn Monroe Paroli bieten und vielleicht sogar in deren Fu%u00dfstapfen treten, erwies sich als Fehleinsch%u00e4tzung. Sicher, Monroe hatte ihren Vertrag mit dem Studio gek%u00fcndigt. Doch die US-Filmmetropole stand Anfang der 60er-Jahre im Zeichen eines radikalen Wandels: Sex-Appeal war kaum mehr gefragt %u2013 und mit ihm geriet auch die von Mansfield verk%u00f6rperte, %u00fcppige Freiz%u00fcgigkeit aus der Mode.Schlie%u00dflich arbeitete Mansfield f%u00fcr zweitklassige Filmstudios in Europa. Das brachte ihr 1963 an der Seite von Freddy Quinn in %u00bbHeimweh nach St. Pauli%u00ab immerhin einen Achtungserfolg und 1965 einen Auftritt als Stargast auf der Berlinale. Ob sie an der Seite von Willy Brandt tats%u00e4chlich ihr Kleid platzen lie%u00df und damit den Regierenden B%u00fcrgermeister irritierte, aber das Publikum entz%u00fcckte, geh%u00f6rt zu den vielen Geschichten, die sich um Jayne Mansfield ranken. Heute sind Fotos der Diva ebenso Teil der Erinnerungskultur wie die leicht gekr%u00fcmmte Kurve in Louisiana mit dem dort bis heute existierenden Mahnmal.Was wie Zynismus des Schicksals anmutet: Der t%u00f6dliche Unfall brachte Jayne Mansfield posthum jene nachhaltige Wirkung, die ihr als K%u00fcnstlerin zu Lebzeiten verwehrt geblieben war. Fachleute verwiesen anl%u00e4sslich des Unfalls auf ein lange untersch%u00e4tztes Problem: die Gefahren durch ungesicherte Lastwagen-Hecks. Der Fall Mansfield beschleunigte die Debatte %u00fcber %u00bbUnderride Guards%u00ab %u2013 Stahlvorrichtungen, die als Unterfahrschutz verhindern sollen, dass Pkw bei Kollisionen unter den Auflieger geraten. Obwohl die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) bereits 1968 entsprechende Empfehlungen aussprach, wurden verbindliche Vorschriften erst 1998 eingef%u00fchrt. Seitdem m%u00fcssen alle neu produzierten Lkw-Auflieger in den USA mit einem Rear Underride Protection System (RUPS) ausgestattet sein. Noch heute spricht man von %u00bbMansfield Bars%u00ab als Synonym f%u00fcr diese Schutzvorrichtungen. Eine k%u00fcnstlerische Erinnerung an Jayne Mansfield ist der Film %u00bbMy Mom Jayne%u00ab ihrer Tochter Mariska Hargitay. Er hatte seine Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2025.Lkw mit %u00bbMansfield Bar%u00ab

