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                                    20 %u2116 84 3/2025RUND UMS FAHRENTEXT & FOTOS Karl SeilerEr ist der Inbegriff des %u00bbBrot-und-ButterAutos%u00ab %u2013 ob als Pkw oder als Kombi (Sports Tourer): Der Opel Astra pr%u00e4gt seit Anfang der 1990er-Jahre das Stra%u00dfenbild in Deutschland. Doch es gibt eine Variante, die deutlich aus dem Rahmen f%u00e4llt und nur in 150 Exemplaren gebaut wurde.Die Rede ist vom Opel Astra F HEKU Car Camp 1 %u2013 einer au%u00dfergew%u00f6hnlichen Kombination aus kompaktem Serienfahrzeug und aufgesetztem Alkoven-Wohnaufbau mit vier Schlafpl%u00e4tzen. Produziert wurde diese Sonderversion von 1993 bis 1997.Die Idee aus Bielefeld: HEKU macht den Astra wohnlichDie Idee zu diesem besonderen Reisemobil stammt von Helmut Kollmeier, dem Inhaber der auf Bootsanh%u00e4nger spezialisierten Firma HEKU in Bielefeld. Bereits zwischen 1990 und 1992 wurden die ersten 50 Exemplare auf Basis des Opel Kadett GSi oder Kadett E realisiert. Danach griff man auf den zweioder viert%u00fcrigen Opel Astra F zur%u00fcck, der entweder mit einem 60 kW (82 PS) starken Isuzu- oder Opel-Turbodiesel oder einem 66 kW (90 PS) leistenden Benziner ausgestattet war. Das 1.800 Kilogramm schwere Gespann war f%u00fcr eine H%u00f6chstgeschwindigkeit von 135 km/h zugelassen und kostete damals rund 55.000 DM.Der 4,50 Meter lange, nur 1,96 Meter breite und 2,40 Meter hohe Wohnaufbau wurde in Portugal aus 33 Millimeter starken Aluminium-Sandwich-Platten mit Styropor-Kern gefertigt. Er ruht auf einem eigenen Aluminium-Chassis, wiegt etwa 650 Kilogramm und l%u00e4sst sich in etwa 15 Minuten mit dem Tr%u00e4gerfahrzeug verbinden oder von diesem trennen. Im Heck erfolgt die Verbindung %u00fcber zwei Vierkantrohre mit Bolzen und Stellschrauben, auf dem Fahrzeugdach werden zwei kr%u00e4ftige Tr%u00e4ger mit Klammerb%u00fcgeln verschraubt. Der hydraulische Bremskreis des Wohnmoduls wird %u00fcber eine Zusatzanlage im Kofferraum angeschlossen.Der Wohn- und Schlafbereich des Car Camp ist %u00fcber eine waagerecht geteilte T%u00fcr auf der rechten Seite zug%u00e4nglich. Im Stand sollte das weit herausragende Heck des insgesamt 6,29 Meter langen Fahrzeugs abgest%u00fctzt werden. Im spitz zulaufenden, passgenau auf das Astra-Dach abgestimmten Alkoven befindet sich ein 2,10 Meter langes und bis zu 1,30 Meter breites Bett. Dahinter liegt links ein Sanit%u00e4rbereich mit Toilette, Waschbecken und Abwassertank, w%u00e4hrend auf der rechten Seite %u2013 unter einem Oberschrank %u2013 der K%u00fcchenblock installiert ist. Vor dem aufstellbaren Heckfenster befindet sich eine f%u00fcnfsitzige Rundsitzgruppe, die sich bei Bedarf zu einem zus%u00e4tzlichen Schlafplatz umbauen l%u00e4sst.Einige Exemplare gibt es nochDrei Jahrzehnte sp%u00e4ter ist der Sonder-Astra keineswegs vollst%u00e4ndig %u00bbweg vom Fenster%u00ab: Eine Handvoll Exemplare des au%u00dfergew%u00f6hnlichen Wohnmobils ist noch heute auf den Stra%u00dfen %u2013 oder Campingpl%u00e4tzen %u2013 unterwegs. VOM ALLTAGSAUTO ZUM UNIKATEin Opel Astra als Reisemobil
                                
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