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Autonews t%u00e4glich auf newsroom.kues.de 13RUND UMS FAHRENTEXT Karl SeilerFOTOS Seiler, VolkswagenVom Brot-und-Butter-Auto zur Rarit%u00e4tEr gilt als Inbegriff der %u00bbMobilit%u00e4t auf vier R%u00e4dern f%u00fcr alle%u00ab und hat als solcher Kultstatus: Weniger bekannt als der klassische VW K%u00e4fer d%u00fcrfte der VW Brasilia sein. Er wurde ab 1973 in S%u00fcdamerika, Mexiko und Nigeria als K%u00e4fer-Nachfolger gebaut.Seine Karosserie war seinerzeit modern gestylt. Er wurde als Kombi vermarktet, basierte technisch auf der klassischen K%u00e4ferPlattform und wurde mit luftgek%u00fchltem Boxermotor produziert.Prototypen f%u00fcr K%u00e4fer-Nachfolger gab es schon viel fr%u00fcher, 1969 sogar den bereits in Nullserie gefertigten EA 158 und 1972 eine viert%u00fcrige Studie des VW-Stylingchefs Herbert Sch%u00e4fer (K%u00dcSmagazin Nr. 66: %u00bbDer K%u00e4fer, den VW nie baute%u00ab). Produktionsreif wurde letztlich nur die Eigenentwicklung von Volkswagen do Brasil %u2013 eben der VW Brasilia.Mehr als eine Million Mal wurde er von 1973 bis 1982 in Brasilien hergestellt und auch nach Bolivien, Chile, Kolumbien, El Salvador sowie Uruguay exportiert. Ab 1974 lief die Produktion in Mexiko, ab 1976 wurde die in Brasilien aus steuerlichen Gr%u00fcnden als MiniKombi eingestufte Schr%u00e4gheck-Limousine auch in Nigeria als VW Igala montiert.Der VW Brasilia zeigte schon in den 1970erEIN VW BRASILIA WIRD IN WOLFSBURG WIEDER AUFGEBAUTJahren eine Art Baukastensystem: Fahrgestell mit Achsen und Heckmotor stammten vom K%u00e4fer. Die Doppelscheinwerfer wurden vom VW SP2 %u00fcbernommen und fanden sich ab 1973 auch am VW 412. Die Bodengruppe war im Vergleich zum klassischen K%u00e4fer verbreitert %u2013 wie beim VW Karmann Ghia (Typ 14) und beim heute ebenfalls kultigen VW 181 (K%u00fcbelwagen).Unter der Motorhaube des VW Brasilia arbeitete ein 1,6-Liter-Vierzylinder mit einem oder mit zwei Vergasern und 40 kW (54 PS) oder 44 kW (60 PS). Deshalb befindet sich der Kofferraumboden direkt hinter der Heckklappe %u00fcber dem Motorraum. Au%u00dferdem wurde ein 1,3-Liter-Alkoholmotor eingef%u00fchrt, der eine sparsamere Option darstellte.H%u00f6chstens zehn Exemplare sind heute in Deutschland noch zugelassen. Der 1. K%u00e4fer Club Wolfsburg hat ein Exemplar in Portugal erworben, das nun als Unikat wieder aufgebaut wird. Die Fortschritte des ambitionierten Projekts wurden auf der Bremen Classic Motorshow gezeigt.Der aktuelle VW Polo ist mit 4,05 Metern geringf%u00fcgig l%u00e4nger als der Brasilia mit 4,01 Metern. Nur wenig gr%u00f6%u00dfer ist der 2021 eingef%u00fchrte kompakte Taigo. Er bringt es in der L%u00e4nge auf 4,26 Meter.