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                                    Autonews t%u00e4glich auf newsroom.kues.de 27MOTORSPORTEs war der 19. August 2018, der das Leben des damals 29-j%u00e4hrigen Robert Wickens grundlegend ver%u00e4nderte. Wickens, ehemaliger DTMPilot, stieg an diesem Tag als einer der TopFavoriten in sein Fahrzeug %u2013 und verlie%u00df den Pocono Raceway im US-Bundesstaat Pennsylvania wenig sp%u00e4ter mit einer Querschnittsl%u00e4hmung von der H%u00fcfte abw%u00e4rts. Der Unfall ereignete sich auf einer der Hochgeschwindigkeitsstrecken der nordamerikanischen NASCAR- und IndyCar-Series, ber%u00fcchtigt f%u00fcr ihre gleichf%u00f6rmigen, ovalen Layouts %u2013 die sogenannten %u00bbNudelt%u00f6pfe%u00ab.Knapp sieben Jahre sp%u00e4ter dann das spektakul%u00e4re Comeback: Beim zweiten Rennen der N%u00fcrburgring Langstrecken-Serie (NLS) steuerte %u00bbRobby%u00ab im Fr%u00fchjahr einen speziell auf ihn angepassten Hyundai Elantra N TCR %u2013 einen seriennahen Tourenwagen %u2013 durch ein vierst%u00fcndiges Langstreckenrennen. Gemeinsam mit einem zweiten Fahrer erreichte er das Ziel und sicherte sich damit das sogenannte %u00bbPermit%u00ab %u2013 die offizielle Fahrerlizenz Die zweite Karriere des Robert WickensTEXT J%u00fcrgen C. Braun FOTOS J%u00fcrgen C. Braun, DeFodi Images/Oliver Kaelke (picture alliance)f%u00fcr die Nordschleife. Diese braucht er f%u00fcr sein n%u00e4chstes Ziel: einmal das 24-Stunden-Rennen in der Gr%u00fcnen H%u00f6lle zu bestreiten.Nach seinem schweren Unfall 2018 setzte Wickens alles daran, in den Rennsport zur%u00fcckzukehren %u2013 jene Welt, die ihn seit fr%u00fchester Kindheit in ihren Bann gezogen hatte. Mit beeindruckender Willenskraft arbeitete er an seiner k%u00f6rperlichen Fitness. Mitte 2022 absolvierte er im Rahmen der IMSA-Challenge, einer nordamerikanischen Sportwagenserie, erste Testrunden in einem auf seine Bed%u00fcrfnisse abgestimmten Hyundai Elantra N TCR. Heute ist er Werksfahrer %u2013 unterst%u00fctzt vom Team Bryan Herta Autosport und dem koreanischen Hersteller Hyundai.%u201eAutorennen ist mein Leben, seit ich denken kann. Die Konsequenzen des Unfalls habe ich zun%u00e4chst weit von mir geschoben. Doch dann setzte ich alles daran, auf eine neue Weise wieder Rennen fahren zu k%u00f6nnen%u201c, erkl%u00e4rt der fr%u00fchere Mercedes-DTM-Pilot und zeigt uns seinen Boliden.Wickens steuert den Elantra TCR ausschlie%u00dflich mit den H%u00e4nden. Zu diesem Zweck wurde am Lenkrad ein zus%u00e4tzlicher Metallring angebracht, %u00fcber den er die Bremsen bet%u00e4tigen kann. Gangwechsel und Beschleunigung erfolgen %u00fcber spezielle Hebel und Pedale am Lenkrad. Wenn Teamkollege Michael Lewis das Fahrzeug %u00fcbernimmt, deaktiviert er das System und nutzt die regul%u00e4re Pedalerie im Fu%u00dfraum.Gemeinsam mit Corvette Racing und dem Zulieferer Bosch arbeitet Wickens auch an technischen Innovationen im Motorsport %u2013 etwa an der Weiterentwicklung eines Kollisionsvermeidungssystems, das bereits in verschiedenen Sportwagenserien getestet wird. Sein Ziel ist klar: Den Rennsport weltweit zug%u00e4nglicher zu machen %u2013 unabh%u00e4ngig von Serien oder Klassifizierungen. Sein Credo: %u201eIch strebe immer danach, die beste Version meiner selbst zu sein.%u201cZUR%u00dcCK AUF DER RENNSTRECKE%u2013 GEGEN ALLE WIDERST%u00c4NDE
                                
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